Bonkow

Einen recht eigenständigen Ort stellte Bonkow in der Landgemeinde dar. In historischen Quellen wird er auch als „Bunkow“ bezeichnet. Bonkow lässt sich zu den adligen Gütern des Stolpschen Kreises zählen, ursprünglich als altes stojentinsches Lehn, welches zu Langeböse gehörte. 1664 wurde es von Paul von Stojentin an Jakob Tarmen verkauft. Wie für viele kleiner Güter in Hinterpommern setzte auch bei Bonkow ein häufiger Besitzwechsel ein. Für die Jahre bis 1780 werden als Besitzer, lt. Brüggemann, genannt:

„Nach diesem besaß es eine Wittwe von Stojentin, von welcher es dem Rittmeister Carl Siegmund Erdmann von Reitzenstein, von diesem 1771 dem Hofrathe von Koch, von diesem am 05. Februar 1773 für 1000 Rthlr. Dem Landgerichtsadvocate Samuel Friedrich Radewald und endlich von diesem … 1779, für 1800 Rthlr. dem Johann Heinrich von Lietzen.“ (S. 947)

Um 1860 wird die Familie Hoffmeyer als Rittergutsbesitzer auf Bonkow genannt. Gebürtig aus dem Kreis Schlawe kommend, erwirbt Johann Eduard Hoffmeyer das Gut. Als Sohn des Rittergutsbesitzer Johann Hoffmeyer und seiner Ehefrau Barbara geb. Foth war er um 1816 in Neuenhagen/Kr. Schlawe geboren worden.

Johann Eduard, der meistens nur Eduard genannt wird, heiratet Karoline Krause. Sie bekommen 8 Kinder. Eduard kauft in den nächsten Jahren weiter Land, z. B. für den Neubau eines Wohnhauses in Lauenburg auf der Koppel (1861). Da das Ev. KB Schurow erst ab 1864 vorhanden ist, lässt sich nur der letztgeborene Sohn mit Taufeintrag finden: Eduard Johann Heinrich *21.03.1864 in Bonkow. Er ist demnach der jüngste der acht Kinder der Familie Hoffmeyer, auch Hoffmeier und sogar mit Hoffmeyr gibt es in offiziellen Dokumenten Eintragungen.

Die Söhne besuchen teilweise die höhere Bürgerschule in Lauenburg (1870er Jahren), die Tochter Mathilde Pauline *1845 heiratete bereits zu dieser Zeit (1870) den 29jährigen, aus Frankfurt/Oder stammenden, Kupferfabrikanten Carl Robert Deckart. So ist es wohl kein Zufall, dass Gustav Hoffmeyer von der höheren Bürgerschule Lauenburg an die Realschule in Frankfurt a.O. wechselt.

Am 21.01.1890 stirbt der Gutsbesitzer J. Eduard Hoffmeyer im Alter von 74 1/2 Jahren an einem Herzschlag, seine Ehefrau zieht daraufhin nach Waldenburg.  Den Tod zeigt der Sohn Georg an. Nach dem Tod übernimmt Georg (häufig auch Gustav genannt) - verheiratet mit Marie geb. Streckfuss - den Gutsbesitz auf Bonkow. Am 17.06.1898/27 wird die Tochter Elfriede Hermine Amalie und am 21.06.1899 der Sohn Georg Max Robert in Bonkow geboren.

Andere Familienmitglieder, die mit ihren Familien auswärtig wohnen, erhalten nach ihrem Tod ein Erbbegräbnis im Familiengrab in Bonkow. So stirbt die Tochter des verstorbenen Gutbesitzers J. Eduard namens Franziska Donath, geb. Hoffmeyer (*1854) als verwitwete Besitzerin von Grünhof mit 60 Jahren im Jahre 1914. Sie hinterlässt mehrere erwachsene Kinder und wird im Juni in Bonkow (Kapelle) beerdigt. Nur einen Monat später stirbt der Rentier Friedrich Hoffmeyer (1842-1914) in Schimmerwitz und obwohl seine Ehefrau noch lebt (auch hinterlässt er mehrere erwachsene Kinder), erhält er ebenfalls ein Erbbegräbnis in der Kapelle von Bonkow.

 

 

Im lauenburgischen Charbrow wohnte der Rentier Paul Hofmeyr mit Ehefrau Amalie geb. Schöwe und Familie. Nach seinem Tod wird er – wie der Todesanzeige zu entnehmen ist – im Erbbegräbnis zu Bonkow beerdigt.

Im Jahre 1929 stirbt ein weiterer Sohn des ehemaligen Gutsbesitzer Hoffmann namens Carl Wilhelm Adolf (*06.09.1858) im lauenburgischen Krahnsfelde. Seit 1899 war er mit Auguste Wilhelmine Ernestine Smerling verheiratet, die ihm 1936 in den Tod folgt.

 

Was aus der Familie Hoffmeyer in Bonkow selbst geworden ist, ließ sich leider nicht weiter herausfinden.

1904 wird in dem Kirchenbuchregister noch eine Rittergutsbesitzerin Johanna Schmidt, geb. Krause genannt. Ob es eine Verbindung zur Rittergutsfamilie Hoffmeyer gegeben hat, muss zunächst ebenfalls offen bleiben.

Und im Jahr 1923 heiratet der Landwirt Friedrich Erich Spickschen *err. 1897 Kr. Moers, wh. 1923 Bonkow, die Gutsbesitzertochter Gerda Ursula Lieselotte Dietrich *err. 1903 Berlin, wh. 1923 ebenfalls Bonkow. Der Vater ist der Gutbesitzer und Hausarzt a.D. Ernst Dietrich in Bonkow.

 

So die Entwicklung des Gutsbesitzes. Ab ca. 1910 werden vermehrt Rentengutsbesitzer aufgeführt. Wie vielfach schon für Hinterpommern beschrieben, war die Siedlungsgesellschaft mit der Aufsiedelung der ehemaligen Rittergüter betraut, wobei dieser Vorgang in den einzelnen Gutsdörfern zu unterschiedlichen Zeiten begann, bzw. der Prozess unterschiedlich lange andauert. In der alphabeth. Namensliste sind diese neuen Rentengutsbesitzer aufgeführt.

Noch 1784 hatte L. W. Brüggemann über Bonkow geschrieben:

„… ein Vorwerk, welches mit Einschließung des Vorwerks Schmelz 3 Feuerstellen hat und zu Schurow in der Stolpschen Synode eingepfarrt ist.“