„Dieses Langeböse, das hat uns schon sehr geprägt.“
Unter dem Titel „Wir sind ja rundherum von Einheimischen eingezingelt“ gelingt es Martin Rüther, (in: Geschichte der Gemeinde Jüchen – Band 20) das Leben der Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen nach 1945 darzustellen. Neben der Buchveröffentlichung von 2017 gibt es die Veröffentlichung im Internet.
Unter anderem finden man ein Kapitel über Westpreußen und Pommern (S. 56-95) und speziell zu Langeböse/Hinterpommern gibt es Lebensberichte von den Cousinen Hannelore Beulen, geb. Bandemer *11.11.1934 Langeböse (Elt.: Erich B. u. Erna geb. Venske) und Astrid Katthagen, geb. Kusch *23.09.1932 (Elt.: Hugo Kusch u. Lena geb. Venske).
Oma Rosalie Venske, geb. Willer (Ehemann August *err. 1859, +1937 Langeböse), lebte in Langeböse und ging 1945 im Alter von 80 Jahren mit auf die Flucht (S. 86):
Hannelore Beulen, geb. Bandemer wächst in einer ausgesprochenen Großfamilie auf – selbst nachdem der Vater Erich Bandemer als Bahnbeamter und die Mutter Erna, geb. Kusch - in einen benachbarten Ort umziehen, bleibt das Zentrum der Großfamilien bis 1945 Langeböse, da die Großeltern mit ihren Bauernhöfen für die Kinder und Enkelkinder einen großen Anziehungspunkt darstellen. „Meine Omas, die hatten einen großen Obstgarten, die hatten viele Tiere, die hatten ein Backhaus, in dem Brot und alles gebacken wurde. Für uns Kinder war natürlich ein Erlebnis.“ (S. 69)
Auch Astrid Katthagen, geb. Kusch fand ihre Kindheit in Langeböse sehr schön, erinnert sich aber auch an die vorherrschende Strenge. Gerade als Älteste bekam sie die mütterliche Strenge zu spüren: „Ich kriegte sie immer,“ erinnert sie (S. 85):
Aber auch Krieg, Flucht und Vertreibung und der schwierige Anfang nach dem Krieg kommen in den Berichten nicht zu kurz. Auch konnten die Langeböser Familien einige Fotos aus der Zeit vor dem Krieg von Langeböse retten.