Stolp heute
Stolper Bund der Bevölkerung deutscher Abstammung
Der Stolper Bund der Bevölkerung deutscher Abstammung hat seinen Sitz im heutigen Słupsk und kümmert sich um die deutschen Minderheiten in der Stadt und der Region Stolp.
Das Büro des Stolper Bundes ist zu erreichen unter seinem Vorsitzenden
Herrn Detlef Rach
Słupski Związek Ludności Pochodzenia Niemieckiego
ul. Rybacka 5 a
PL–76–200 Słupsk
Tel. 0048/598400519 (aus Deutschland)
Tel. 59–8400519 (aus Polen)
Bürozeiten: Montag und Donnerstag 16:00 bis 18:00 Uhr.
Privat:
Detlef Rach
ul. Jana Matejki 19
PL–76–200 Słupsk
Tel./Fax: 0048/598452002 (aus Deutschland)
700-Jahrfeier der Stadt Stolp (9.–12.09.2010)
Anlässlich der Verleihung der lübischen Stadtrechte an Stolp durch die brandenburgischen Markgrafen Waldemar und Johann am 9. September 1310 hatte die Stadt für die Tage vom 9. bis 12. September 2010 ein umfangreiches Festprogramm vorbereitet.
Zum Programm gehörten Konzerte in der „Filharmonia“ am ehemaligen Rosengarten sowie unter freiem Himmel, Wettbewerbe für Maler, Filmemacher, Fotografen und Schulen, Ausstellungen wie die sehr gelungene Präsentation im Mittelpommerschen Museum „700 Stadtwappen zum 700. Jubiläum Stolps“, Vorträge wie von Dr. Krzysztof Kowalski vom Nationalmuseum in Stettin über „Das Stolper Bernsteinbärchen – Relikte aus der frühesten Geschichte Stolps“, Vorführungen der Ritter-Brüderschaften sowie Sportveranstaltungen. Viele Veranstaltungen fanden auf dem Platz vor dem Rathaus statt, so eine nachgestellte Szene mit der Verleihung der Stadtrechte. Auf dem großen Platz herrschte zudem tagsüber buntes Kirmestreiben und am Abend des 10. September war hier ein prächtiges Feuerwerk zu bewundern.
Zum Jubiläum der Stadt waren mehrere große Bildbände mit Fotos zur Stadt und ihrer Geschichte erschienen. Mit Otto Laudans „Stolper Geschichten“ mit Einführung und Anmerkungen von Isabel Sellheim, die auch zur Herausgabe von Seiten der Stadt im Jubiläumsjahr angeregt hatte, trug das Buch mit seinen lokalgeschichtlich interessanten Erzählungen zur Präsenz von deutscher Seite bei. Wie festzustellen war, stieß das mit einem Bild von Otto Priebe auf dem Umschlag und dem Logo der Stadt ansprechend aufgemachte Büchlein, das mit angeschlossener polnischer Übersetzung auch dem polnischen Leser unterhaltsame Lektüre bietet, schon bei der öffentlichen Präsentation am 12. September auf dem Greifenmarkt, dem früheren Fischmarkt, auf breites Interesse.
Für die Delegationen aus den Partnerstädten Archangelsk (Russland), Carlisle (Großbritannien), Cartaxo (Portugal), Flensburg (Deutschland), Frederikstad (Norwegen), Vantaa (Finnland), Grodno (Weißrussland) und die ebenfalls von der Stadt eingeladenen Vorstandsmitglieder der Stolper Heimatkreise e. V. war ein Sonderprogramm erarbeitet worden. Dazu gehörte die Teilnahme an einer feierlichen Sitzung des Stadtrates im großen Sitzungssaal des Rathauses am 9. September mit Ansprachen vom Vorsitzenden des Stadtrates und Vertretern aus dem städtischen Bereich, die dem Stadtpräsidenten Geschenke überreichten. Es schloss sich die Eröffnung der vom hiesigen Staatsarchiv organisierten Ausstellung „Stolp und seine Wurzeln“ mit Dokumenten zur Geschichte der Stadt an, als deren Höhepunkt das Original des „Stolper Bernsteinbärens“, ausgeliehen vom Nationalmuseum in Stettin, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein ökumenischer Gottesdienst in der Marienkirche unter Beteiligung von Bischof Edward Dajczak beschloss am Abend den ersten Festtag.
Die Delegationen waren am folgenden Tag vom Stadtpräsidenten und seiner Frau zu einem Abendessen im kürzlich eröffneten, „Hotel Aureus“ , eine der herrschaftlichen Villen aus früherer Zeit in der Blücherstraße, heute ulica Westerplatte, eingeladen. Das schöne Ambiente, leise Musik und vorzügliches Essen trugen zur festlichen Stimmung bei. Im Verlauf des Abends ergriffen die Vertreter der einzelnen Delegationen das Wort. Die Vorsitzende der Stolper Heimatkreise e. V. betonte in ihrer kurzen, auf Polnisch gehaltenen Ansprache besonders die seit langem ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Stolper Institutionen. Nach Eintragung in das Goldene Buch der Stadt kam es zur Geschenkübergabe. Der Vorstand der Stolper Heimatkreise e. V. übergab dem Stadtpräsidenten ein großformatiges Ölbild mit Blick vom Turm des Klosters auf das Panorama von Stolp in deutscher Zeit, ein Werk des hiesigen Malers Henryk Klaja. Schon im August hatten die Stolper Heimatkreise e. V. im Rahmen der 700-Jahrfeier mit einer Spende für das Mittelpommersche Museum zum Erwerb einer Sammlung alter deutscher Postkarten beigetragen.
Einen Höhepunkt der Festlichkeiten bildete am Sonntag, den 12. September, die Enthüllung des Denkmals von Herzog Bogisław X. vor dem alten Herzogschloss, dem heutigen Mittelpommerschen Museum, ein gut gelungenes Werk des Posener Bildhauers Robert Sobociński. Bogisław X. (1454–1523), geboren wahrscheinlich in Stolp, gilt mit seinen Reformen zu Verwaltung, Justiz und Finanzen als bedeutendster pommerscher Herzog aus dem Greifengeschlecht. Die Stadt verdankt ihm u. a. den Bau des Herzogschlosses, fertiggestellt 1507, dem Vorgängerbau des späteren Schlosses im Renaissancestil. Dem feierlich in Anwesenheit des Stadtpräsidenten, des Stadtrates, Vertreter der Behörden und der Geistlichkeit vollzogenen Akt mit Einbringung einer in einer Kapsel verwahrten Urkunde in den Sockel des Denkmals schloss sich ein Festzug durch die Stadt an.
Begleitet von vier Reitern in historischer Kostümierung, darunter ein schmucker Ordensritter, die schon dem Festakt bei der Denkmaleinweihung malerisches Kolorit gegeben hatten, setzte sich der lange Zug mit einer kaschubischen Kapelle an der Spitze vom Herzogschloss aus in Bewegung. Einer Abordnung fahnetragender Stadtpolizisten folgten der Stadtpräsident und seine Frau, Mitglieder des Stadtrates, Rektor und Dekane der Pommerschen Akademie, Vertreter der Innungen, alle im Talar, sowie die Geistlichkeit. Ihnen schlossen sich die Delegationen der Partnerstädte an, denen von jungen Leuten die Fahnen ihres Landes vorangetragen wurden. So gingen mit der Delegation aus Flensburg die Vorstandsmitglieder der Stolper Heimatkreise e. V. hinter der deutschen Fahne durch die frühere Lange Straße, die Holstentorstraße, den Bismarckplatz, die Bachstraße zum Stephansplatz, dem heutigen Plac Zwycięstwa. Schüler, Studenten der Pommerschen Akademie, Pfadfinder, Sportler, Polizeischüler, dazwischen immer wieder Gruppen in historischer Tracht, ein langer, bunter und fröhlicher Zug, vorbei an der Menge von Zuschauern am Rand der Straßen, die das Schauspiel genossen und freundlich winkten. Nach kurzer Rast vor dem Rathaus setzte sich der Zug, dem sich immer mehr Menschen aus der Bevölkerung anschlossen, in umgekehrter Reihenfolge wieder in Bewegung und marschierte entlang des früheren Rosengartens und der früheren Schloßstraße in den Park an der Stolpe, wo sie eine Jubiläumstorte erwartete.
Den Abschluss der Jubiläumstage und einen weiteren Höhepunkt bot in einbrechender Dunkelheit das auf den Wiesen nahe der Lachsschleuse dargebotene Spektakel „Legende vom Stolper Greif", ein Spiel bei magischer Beleuchtung und magischer Musik mit geheimnisvollen Vorgängen, in dem am Ende der Greif in seiner ganzer Mächtigkeit aus Nebelschwaden ans Licht trat. Ein eindrucksvolles Schauspiel für die in den feuchten Wiesen diesseits und jenseits der Stolpe ausharrenden Zuschauer.
Am Abend des 11. September war man in größerer Runde im Restaurant Zamkowy unter sich mit Stolpern, die angereist waren, um die Jubiläumstage in der alten Heimat mitzufeiern. Drei erlebnisreiche Tage, ein letzter stand noch bevor, boten reichlich Gelegenheit für Gespräch und Gedankenaustausch. Alle waren sich darin einig, dass es der Stadt gelungen war, die 700-Jahrfeier würdig und vielseitig zu gestalten, wobei zur festlich-heiteren Stimmung nicht zuletzt das schöne Wetter beigetragen hatte. Die Stolper werden die Jubiläumstage in ihrer Heimatstadt, in der sie sich gastfreundlich aufgenommen fühlten, in bester Erinnerung bewahren.
Isabel Sellheim
Anm. d. Red.: Eine Bilddokumentation von Denkmaleinweihung und Festzug findet sich auch in der Digitalen Bibliothek Bałtycka Bibliotheka Cyfrowa.
Fußballklub KS VICTORIA SŁUPSK
Liebe Stolp-Freunde!
es ist über 101 Jahre her, als die Fußballfans in Pommern und später in ganz Europa zum ersten Mal über etwas vom SV Viktoria Stolp 1909 e. V. gehört haben. Jahrelang gereichte die Mannschaft der Stadt Stolp (heute Słupsk) und ihren Einwohnern mit ihren großen Erfolgen in der ehemaligen Bundesliga zu großer Ehre. Das Team hat über mehrere Generationen von Fußballspielern gespielt und bewegte sehr vielen Herzen.
Leider wurde durch die Geschichte einem der besten Teams in Stolp in Pommern ein Ende gesetzt.
Deshalb möchten wir nun offiziell auch allen ehemaligen Stolper Einwohnern und allen Stolp-Freunden, die in ihrer Vergangenheit dem Fußball in Stolp zu diesem Ruhm verholfen haben, dass nach mehr als einem halben Jahrhundert eine Gruppe von jungen Leuten, die den Fußball ebenso lieben und die sich auch der Geschichte ihrer Heimatstadt und der Region verbunden fühlen, sich entschieden hat, den Traditionssportverein KS Victoria SŁUPSK zu reaktivieren. Unter dem Motto „von den Stolper Geschichte alles was schön war zu erfrischen“, wollen wir aus der Geschichte unserer Stadt und in der Liebe für unsere „kleine Heimat“ Impulse für das Leben im heutigen Słupsk setzen.
Mit freundliche Grüßen
Tomasz Budrewicz
KS VICTORIA SŁUPSK Vorstandsvorsitzender
KS VICTORIA SŁUPSK
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