Zur Geschichte von Krussen bis 1945

Gründung

Zur Gründung des Dorfes Krussen gibt es keine konkreten Informationen. Das Dorf besteht aber bereits vor 1464. Im Jahr 1494 entscheidet jedenfalls Herzog Bogislaw in einem Rechtsstreit zwischen der Stadt Stolp und der Familie von Versen, dass die Dörfer Krussen und Lüllemin der Stadt zuerkannt werden, weil diese sich schon seit mehr als 30 Jahren in ihrem Besitz befinden.

Besitzverhältnisse

Bis zur Regulierung der wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse durch den Rezess vom 22. Februar 1822 ist das Dorf Krussen durchgehend im Besitz der Stadt Stolp. Auch nach diesem Zeitpunkt ist das Land zwar an Bauern und Kossäten in Erbpacht vergeben, bleibt aber bis zur völligen Auflösung des Verhältnisses zwischen der Stadt Stolp und Krussen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentum der Stadt.

Flurnamen

Acker und Wiesen Berge Seen Moore
Niederfeld Moxen-Berg Großer Küsse-See

Kuhlenmoor

Dungfeld Linden-Berg    
Mittelfeld Sedan-Berg    
Ziegenbusch Gatsen-Berg    
Kuhwiesen Krähen-Berg    

 

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Verwaltung der Stadteigentumsdörfer ist der Kämmerei der Stadt übertragen. Dort wird auch genau über die Pachteinnahmen und die Ausgaben Buch geführt. Die Aufzeichnungen finden sich bis 1590 im Armenkastenregister und danach in den Hospitalakten der Stadt.

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Kirche

Krussen ist beim Kirchspiel Quackenburg eingepfarrt. Der eigene Dorffriedhof liegt am Nordende der Gemeinde links an der Straße nach Quackenburg.

Schule

Krussen hat seit Anfang des 18. Jahrhunderts eine einklassige Schule. Aus dem Kirchenbuch von Quackenburg sind einige Lehrer zu entnehmen. Sie werden in alter Zeit Schulmeister oder auch Schulhalter genannt. Sehr oft sind es Handwerker (Schneider, Schmiede, etc.), die gleichzeitig die Kinder unterrichten. Die folgende Aufstellung der Lehrer auf der Basis der Kirchenbücher ist sicherlich unvollständig:

1726 Hans Stüwe (aus einer Aufstellung des Pastors; vermutlich das Jahr des Beginns als Lehrer)
1789 Peter Wilk (mit 70 Jahren in diesem Jahr gestorben)
1801 Jacob Neumann (mit 55 Jahren in diesem Jahr gestorben)
1805 Michael Neumann (aus einer Aufstellung des Pastors; vermutlich das Jahr des Beginns als Lehrer)
1807 Peter Kautz (aus einer Aufstellung des Pastors; vermutlich das Jahr des Beginns als Lehrer; 1809 stirbt er mit 41 Jahren)
1810 Peter Hildebrandt (aus einer Aufstellung des Pastors; vermutlich das Jahr des Beginns als Lehrer)

Zum Ende des Krieges 1914-1918 schreibt Pastor Fuchs in die Kirchenchronik, dass Krussen ein gutes Schulhaus habe, was einen würdigen Eindruck mache. Als Lehrer sei nach wie vor Herr Fuhlbrügge tätig, der mit seiner Gemeinde im schönsten Frieden lebe und von allen geschätzt und geachtet werde. Dessen einzige Tochter habe den jungen Lehrer Carow geheiratet, der früher 2. Lehrer in Wobeser gewesen sei.

Im Jahr 1932 unterrichtet in der immer noch einklassigen Volksschule ein Lehrer 54 Schulkinder. Letzter Lehrer ist August Große (Pagel 1989).

Die Schulklasse von 1941 mit Lehrer August Große sehen Sie auf diesem Bild, das uns freundlicherweise von Manfred Klinger zur Verfügung gestellt wurde.

Gesellschaftliches und politisches Leben

Die Bauern und Landarbeiter sind bereits im 15. Jahrhundert überwiegend Leibeigene. Im 17. Jahrhundert wird die Erbuntertänigkeit oder auch Leibeigenschaft vom pommerschen Herzog Phillip II. in der Neuen Bauer- und Schäferordnung von 1616 nochmals eindrücklich bestätigt und mit der revidierten Bauer- und Schäferordnung von 1670 sogar weiter verschärft.

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