Malzkow (Malczkowo)

Malzkow lag 2 ¾ Meilen Südostwärts von Stolp und hatte insgesamt vier Ortsteile – Malzkow, Forstkaten, Forsthaus-Malzkow und Neu Malzkow. Im Jahre 1910 lebten 366 Personen in der Landgemeinde. Bis zum Jahr 1933 stieg die Einwohnerzahl auf 414 an.

 

Landschaft

Landschaftlich gesehen war Malzkow nicht sehr attraktiv. Die Landschaft war geprägt von Mooren (im Norden das weiße Moor, im Westen das große Velsower Moor) und Wäldern. Paul Scharnofske beschreibt den Ort und seine Einwohner in einem Artikel des Stolper Heimatblattes wie folgt: „Man musste da wohnen, leben und heimisch sein; dann konnte man das Dorf und seine Bewohner richtig einschätzen und beurteilen.“ (Scharnofske 1954: 60)

 

Verkehr, Schule und Kirche

Die durch das Gassendorf Malzkow führende Straße verlief von der polnischen Grenze im Südosten des Kreises Stolp, durch die Orte Lupow und Malzkow zur Reichsstraße 2. Der nächste Bahnhof lag etwa 9,5 km entfernt in Stresow. Dort hatte man Anschluss an die Reichsbahnverbindung von Stettin nach Danzig.

Eine Schule für die Kinder der Ortsgemeinde gab es direkt in Malzkow. Hier unterrichteten im Jahre 1932 zwei Lehrer die 82 ortsansässigen Kinder. Eine Kirche gab es in Malzkow nicht. Das nächste Gotteshaus war im wenige Kilometer entfernten Lupow zu finden, zu dessen Kirchspiel auch Malzkow gehörte.

 

Geschichtliches

Die Besitzverhältnisse der Ortsgemeinde Malzkow waren sehr konstant. Im Jahre 1575 war Malzkow Lehen des Geschlechtes von Puttkammer. Im Jahre 1752 ging Malzkow in den Besitz der von Grumbkows über. 1883 kaufte August Beyer das Rittergut und dessen Umlagen. Er und später sein Sohn Richard baut die Ortsgemeinde zu einem „selbstständigen lebensfähigen Betrieb“ aus.

 

Vertreibung

Die in Malzkow stationierten deutschen Truppen ordneten am 08.03.1945 die Räumung des Ortes Malzkow an. Die Einwohner versuchten über Lupow, Grumbkow und Darsin zu fliehen. In Darsin holten die sowjetischen Truppen die „Flüchtlinge“ ein. Die meisten Familien kehrten nach Malzkow zurück. Im Laufe des Jahres 1945 wurden die ersten Dorfbewohner nach Deutschland ausgewiesen. Der Großteil der Bevölkerung musste weiterhin auf dem Gut arbeiten, welches jetzt in sowjetischem Besitz war. Im Jahre 1951 lebte immer noch die Hälfte der zurückgebliebenen Bevölkerung in Malzkow, was jetzt Malczkowo hieß.