Zur Geschichte von [Ortsname] bis 1945

Ansichtskarte Luggewiese
aus Sammlung M. Beulke

Kirche

Kirche in Luggewiese
Foto: M. Beulke

Schule

Ich will heute ein paar Zeilen über Luggewiese, die Dorfschule und deren Lehrer schreiben...

 

Mein Großvater Wilhelm BEULKE, geboren 1916 in Lauenburg i. Pom. ist in dem Dorf Luggewiese-Brück aufgewachsen. Zunächst bei den Pflegeeltern Eigentümer Adolf Otto Ernst PUNSCHKE (*20.06.1876 in Roslasin-Abbau) und seiner Ehefrau Minna Martha, geborene ROHDE (*17.03.1884 in Hermannsthal bei Schweslin).

Adolf PUNSCHKE baute 1928 ein Siedlungshaus in Luggewiese-Brück, in der Siedlung am Fliegerhorst. Das Haus steht heute noch dort. Adolf PUNSCHKE ist am 17.01.1929 in Luggewiese verstorben - da war mein Großvater 12 Jahre alt. Die Witwe Minna PUNSCHKE hat am 11.04.1930 (Nr. 14/1930 StA Neuendorf) den Zimmermann Leo Karl Friedrich KNAACK (22.09.1885 in Luggewiese) geheiratet.
Mein Großvater hat nie großartig was von seiner Heimat in Hinterpommern erzählt, er hatte sicherlich seine Gründe. Nur ab und zu etwas aus seiner Kindheit, vom Fischdiebstahl am Luggewieser See, von der Dorfkneipe "Zum Blutigen Knochen" (wohl in Luggewiese-Brück, in der Nähe des Bahnüberganges) und manchmal auch von seiner Schulzeit.

Er musste bei Wind und Wetter 5 Km zur Schule laufen (einen Schulbus gab es noch nicht), im Winter mit dem Schlitten. Und Opa erzählte immer von dem Lehrer Willi FRENCK, der wohl bei der Einschulung den richtigen Familiennamen BEULKE nicht kannte, und somit für Verwirrung sorgte.

Eine Schule in Luggewiese gab es seit 1785, zunächst im Wohnhaus des Dorfhirten.

 

Schule in Luggewiese
Foto: M. Beulke

Das Schulgebäude, so wie es heute noch steht, wurde 1862 errichtet. Der 1. Lehrer hieß Christian LAWRENZ, er amtierte fast 54 Jahre, von der Einrichtung der Schule bis zum 1.Oktober 1839. Nach Ihm übernahm sein Sohn Wilhelm LAWRENZ (*10.03.1810 in Luggewiese) das Schulamt und übte es fast 49 Jahre aus bis zum 01.04.1888 aus. Ihm folgte sein Sohn Gustav Adolf Wilhelm LAWRENZ (23.03.1850 in Luggewiese, +17.04.1940 in Lauenburg i. Pom.). 1890 war 2. Lehrer Richard Wilhelm August DALLMANN (*um 1868 in Massow, Kreis Naugard).
Vom 15.10.1913 bis zum 01.04.1936 war Willi Johannes Gottlieb FRENCK (*16.09.1877 in Chinow,, Nr. 44/1877 StA Saulin) Lehrer und Hauptlehrer an der Volksschule in Luggewiese. Er entstammte auch einer Lehrerfamilie, sein Vater Helmuth FRENCK war lange Zeit Lehrer in Groß Schwichow.
Willi FRENCK lebte nach der Vertreibung in Kyhna bei Delitsch.

 

 

Matthias Beulke

Hinweis:

Seit 2 Jahren versuche ich ein OFB Luggewiese zusammen zu stellen.

Informationen nehme ich gern entgegen.

matthias.beulke@kolberg-koerlin.de

 

Gesellschaftliches und politisches Leben

Pommersches Volkskundearchiv

Das Pommersche Volkskundearchiv enthält ca. 20.000 beantwortete Fragebögen aus etwa 1100 pommerschen Orten zum Erntebrauchtum, zur Festkultur, Spielen, Tänzen, Reimen und vielen anderen Aspekten der pommerschen Volkskultur. Die Umfragen wurden 1930-35 und 1937/38 begleitend zur Arbeit am Atlas der deutschen Volkskunde durchgeführt.

Die Universität Greifswald hat die Fragebögen digitalisiert.

Die einzelnen Ortsbelege sind über die Karte abrufbar.

Lehrer Max LIETZOW hat diese Fragen 1937 zu Luggewiese beantwortet.

Die einzelnen Fragebögen befinden sich hier.