Zur Geschichte von Horst bis 1945

Ansichtskarte Horst
K. F. Schwirz

Besitzverhältnisse

Laut der Horster Schulchronik, an die sich Fritz Zühlke aus Horst in seinem Bericht über sein Heimatdorf in der 500-jährigen Zessin-Familiengeschichte erinnert, soll das Dorf Horst auf einer Waldlichtung, die früher schon den Namen Horst hatte und in deren Mitte ein Teich lag, gegründet worden sein. Diese Gründung sollen einige wenige Überlebende eines zwei Kilometer weiter östlich gelegenen Dorfes namens Jakobshagen vorgenommen haben, das aufgrund einer Pestwelle fast ausgestorben war und verlassen wurde.

Nach Karl-Heinz Pagel in seinem Buch „Der Landkreis Stolp in Pommern“, Lübeck 1989, ist Horst, genau wie Gallenzin, Mützenow und Starkow, eine deutsche Neusiedlung und hat sich im Besitz des Klosters Belbuck bzw. dessen Filiale, dem Prämonstratenser-Nonnenkloster zu Stolp, befunden. Dies wird belegt durch das „Register der Pechte und Heuringe der Jungfrauen Probstey tho Stolpe Anno 1530“.

In der „Ausführlichen Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern“ von Ludwig Wilhelm Brüggemann, Stettin 1784, wird berichtet, dass Herzog Bogislav V. nach dem Lehnsbriefe von 1355 Friedrich von Krümmel mit den Dörfern Dünnow, (Muddel,) Lindow, Starkow und Horst belehnt habe, nachdem er diese Dörfer von dem Herzog durch einen Tausch für sein Dorf Sylckstorp (Silligsdorf) erhalten hatte. Im Lehnsbrief von 1544 werden die Gebrüder Christof und Wulf von Krümmel von Herzog Barnim IX. „nur noch“ mit den Gütern Dünnow und Muddel belehnt.

Da über die Zeit der Krümmels kaum etwas überliefert ist, wird für den Verlust der anderen drei Dörfer eine Sage herangezogen, die in Versform in der Dünnower Kirchenchronik enthalten ist. Diese berichtet über den Ritter Wulf von Krümmel, dem Gott gnade, da er während einer Messe den zelebrierenden Priester vor dem Altar in der Dünnower Kirche erstochen haben soll. Der Ritter war erbost über den Geiz und das hartherzige Verhalten des Priesters.

Mit der Reformation jedoch kam Horst in herzoglichen Besitz, da die Klöster und deren Besitz säkularisiert wurden. Zu preußischer Zeit gehörte Horst dann zu den 18 königlichen Dörfern, die dem Amt Stolp unterstanden.

Der historischen Dorfform nach ist Horst ein Winkelzeilendorf. Horst hatte, ebenso wie das Nachbardorf Starkow, einen Freischulzenhof.

Im o. g. Register der Jungfrauen Probstey tho Stolpe Anno 1530 werden folgende Pechte und Heuringe aufgeführt:

 

1.

Lorentz Veylan Schulte 8 Mark Pacht  

2. 

Lorentz Höppener 8 Mark Pacht 2 gl Flaßgelt 2 Hufe

3.  

Claus Schmidt 4 Mark Pacht 1 gl Flaßgelt ½ Hufe
4.  Jacob Schröder 4 Mark Pacht 1 gl Flaßgelt 1 Hufe
5.  Claus Schmidt 4 Mark Pacht 1 gl Flaßgelt 1 Hufe
6.   Jochim Moldenhauer 8 Mark Pacht 2 gl Flaßgelt 2 Hufe
7.  Gorges Czoysin 8 Mark Pacht 2 gl Flaßgelt 2 Hufe

8.

Triwes Höppener 8 Mark Pacht 2 gl Flaßgelt 2 Hufe
9.  Hans Varschebotter 8 Mark Pacht 2 gl Flaßgelt 2 Hufe
10. Hans Kleinschmidt 1 Mark Pacht vor einen Kathen

 

Im Stolper Amtsbuch werden zu den Amtsdörfern um 1600 Angaben zu den Bauern, deren Söhnen und Knechten sowie Eintragungen zu Hilfeleistungen bei der Aussaat der Bauern untereinander gemacht. Für Horst werden dort folgende Personen aufgeführt:

 

  1. Hans Veilan, der Schulze, hat einen Sohn Peter genannt 4 Jahr alt
  2. Jochim Poyrengüde? hat 3 Söhne als Hans 11 Jacob 6 Trewes 4 Jahr alt
  3. Jochim Onnigne? hat keine Söhne
  4. Simon Albrecht hat einen Sohn Jürgen 17 Jahr alt
  5. Hans Verschebotter hat 1 Sohn 5 Jahr alt
  6. Frentz Veilan hat 2 Söhne als Peter 6 Frentz 4 Jahr alt
  7. Jost Schwolow hat 3 Söhne als Peter 19 Cüstrin? 16 Hans 3 jahr alt
  8. Jochim Kleinschmidt hat 1 Sohn Frentz genannt ist ein Schmiede wanderte? seinem Handwerk nach soll sich ein Zeitlang in Preußen vorhalten haben
  9. Jochim Veilan hat 2 Söhne als Dinges 12 Jochim 9 Jahr alt
  10. Josyar Hoppo hat keine Söhne
  11. Moldenhauer Sohn hat 2 Söhne als Hans nach Peter sein Wollenkamno? Knechte
  12. Jürgen Schulte senior hat 3 Söhne als Hans 15 Frentz 12 Jochim von 9 Jahren
  13. Jürgen Schulte junior hat 3 Söhne als Hans 9 Jochim 8 Greger? 1 Jahr alt
  14. Trewes Hopner hat keine Söhne
  15. Peter Verschebotter hat keine Söhne
  16. Jacob Gruke? hat einen Sohn Jochim von 16 Jahren
  17. Peter Albrecht hat 1 Sohn Hans genannt 3 Jahr alt
  18. Jürgen Neubüser hat 3 Söhne als Hans 30 Jürg 20 Jacob von 16 Jahren
  19. Otto Dumrese hat 2 Söhne als Dewes der ist des Natters? Beichte nach Lud? v. Krümmel zu Dünnow Jungk worden, …?
    Jochim Dumrese ist 18 Jahr alt
  20. Mertin Verschebotter hat 2 Söhne als Hans 11 Jochim 7 Jahr alt
  21. Hans Hopner hat 3 Söhne als Drewes 38 Jahr alt derselbe soll zum Jahr … durch … sein
    Frentz ist von 32 Jahren vorhalt sich in W...
    Hans 26 Jahre

 

In den Prästationstabellen von 1732 werden folgende Namen genannt:

 

1.

Martin Albrecht Schmied 11. Michel Schultze Bauer
2. Peter Albrecht Bauer 12. Martin Selck Kossät
3. Peter Grantzow Bauer 13. Jochem Steinfeldt Bauer
4. Martin Hoffmeister Bauer 14. Jochem Steinfeldt Bauer
5. Daniel Höpner Bauer 15. Jochem Varsbotter Bauer
6. Hanß Höpner Bauer 16. Martin Varsbotter Bauer
7. Peter Höpner Bauer 17. Peter Varsbotter Bauer
8. Peter Klähn Freischulz 18. Peter Veylahn Bauer
9. Greger Neubüser Kossät 19. Peter Voß Bauer
10. Michel Schultz Bauer 20. Peter Zeßin Bauer

 

Um 1784 gab es in Horst nach Brüggemann einschließlich des Freischulzen 17 Vollbauern, die keine Naturaldienste leisteten, sondern Dienstgeld gaben, 2 Halbbauern, von denen einer eine Schmiede betrieb, 2 Kossäten, 10 Büdner, 1 Schulmeister und insgesamt 33 Feuerstellen.

Im Zuge der Bauernbefreiung wurde durch Oberedikt vom 09. Oktober 1807 die Erbuntertänigkeit abgeschafft und durch Regulierungsedikt vom 14. September 1811 über die bäuerlichen und gutsherrlichen Verhältnisse den damaligen erbuntertänigen Pachtbauern die landwirtschaftlich genutzten Flächen und Höfe gegen ein Erbstandsgeld (Ablösesumme) und jährlich zu zahlende Abgaben, die im Grundbuch eingetragen waren, zum alleinigen Eigentum überlassen. Dies betraf folgende Hofbesitzer in Horst:

 

1. Ernst Friedr. Neumann Freischulz    11. Peter Groth Bauer
2. Michael Steinfeldt Bauer   12. Michael Schulz sen. Bauer
3. Peter Schulz Bauer   13. Joachim Hoepner Bauer
4. Jacob Granzow Bauer   14. Jochim Varstbotter Bauer
5. Hans Neitzel Bauer   15. Martin Rahn Bauer
6. Peter Küttner Bauer   16. Jochem Hoffmeister Bauer
7. Peter Grantzow Bauer   17. Joachim Schulz Bauer
8. Jacob Schulz Bauer   18. Joachim Albrecht Schmied
9. Martin Hoffmeister Bauer   19. George Albrecht Halbbauer
10. George Varstbotter Bauer   20. Martin Maaß Kossäth
        21. Peter Varstbotter Kossäth

 

Die Eintragung im Grundbuch dazu lautete:

 

„ ...(Name) hat den Hof samt dazu gehörigen Pertinenzien, vermöge der ihm von der königlichen Regierung zu Coeslin ertheilten Erbverschreibung vom 29ten May 1821 für ein Erbstandgeld von 150 Thaler zu Erbpachtsrecht aquiriert und ist der Besitztitel für ihn auf den Grund dieser Erbverschreibung vermöge Dekret vom 28ten Februar 1825 eingetragen worden.“

 

Neben der Abschaffung der Erbuntertänigkeit und der Leibeigenschaft wurde auch die Ablösung des Zehnt und weiterer Abgaben und Dienstleistungen den Grundherren mit hohen Entschädigungen bezahlt, so dass die Höfe über lange Zeit durch hohe Schulden belastet waren und teilweise verkauft werden mussten.

 

Im Grundbuch heißt es dann zur Gemeinheitsteilung (Separation), also zur Teilung des gemeinsamen Wald- und Wiesenbesitzes:

 

„Nach dem über die Gemeinheitsteilung in dem Dorf Horst am 31. Mai 1831 abgeschlossenen und am 13. Juni 1832 von der Generalkomission bestätigten Rezess, sind dem Bauernhof des … folgende Grundstücke … eigentümlich zugeteilt worden, welches auf den Grund des Rezesses vermöge der Verfügung vom 6. August 1832 ohne Dokument hier vermerkt wird.“

 

Im Jahr 1925 standen in der Gemeinde Horst 99 Wohngebäude mit insgesamt 562 Einwohnern in 119 Haushaltungen. Im Jahr 1939 wurden in 131 Haushaltungen 521 Einwohner gezählt.

 

Im Jahr 1939 gab es in der Gemeinde Horst 98 landwirtschaftliche Betriebe, die sich wie folgt zusammen setzten:

 

  • 41 mit 0,5 bis unter 5 ha
  • 32 mit 5 bis unter 10 ha
  • 9 mit 10 bis unter 20 ha
  • 16 mit 20 bis unter 100 ha

 

Im letzten Güteradressbuch werden als Bauernhofbesitzer namentlich genannt:

 

Reinhold Granzow 21 ha  Paul Schulz 45 ha
Reinhold Groth 21 ha     Willy Schulz 49 ha
Ernst Höppner 40 ha    Franz Steinfeld 20 ha
Reinhold Höppner 27 ha  Friedrich Steinfeld 25 ha
Franz Hoffmeister 31 ha  Gerhard Steinfeld 24 ha
Friedrich Kunde 21 ha  Otto Steinfeld 47 ha
Richard Kunde 20 ha  Walter Steinfeld 24 ha
Hulda Plath 24 ha Franz Voß 34 ha

 

 

Jeder Bauer besaß bis zu fünf Pferde, acht bis zwanzig Stück Rindvieh und einige Schafe. Einige Bauern hatten über dreißig Schweine. Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf einen Hektar gehörte mit 17,30 RM zu den höchsten im Landkreis (Durchschnitt 5,95 RM).

 

Am 10. Mai 1934 wurden auf einem Festakt in Starkow Vertreter von 131 pommerschen Bauernfamilien geehrt, die nachweislich seit über 200 Jahren auf ihren Höfen gesessen hatten. Aus Horst waren dies folgende Familien, die urkundlich belegt waren seit:

 

  • 1569 Otto Steinfeldt
  • 1569 Reinhold Schulz
  • 1569 Friedrich Kunde
  • 1689 Reinhold Granzow I

 

In Horst gab es aber nicht nur Bauern, sondern auch viele Nebenerwerbslandwirte, die tagsüber einem handwerklichen Beruf nachgingen oder als Arbeiter ihr Geld verdienten.

Das Reichsadressbuch 1941/42 nennt die Ländliche Spar- und Darlehnskasse EgmbH, die auf dem Hof der Geschwister Wummel ihre Geschäftsstelle hatte. Rendant war Karl Wummel, der gleichzeitig auch die Raiffeisen-Genossenschaft führte. Ebenfalls wird das Baugeschäft Gerhard Walter, der Gasthof mit Gemischt-warenhandlung Franz Walter, die Schmiede Willi Musch, der Schneider H. Ziebell und Sohn, der Schneider Franz Voß, die Schuhmacher Richard Ziebell und Paul Voll, der Stellmacher Herbert Zessin, die Tischler William und Otto Walter sowie Ewald Ziebell, der Sattler Fritz Hoffmeister, die Mehlhandlung Ernst Walter, die dieser neben der Landwirtschaft betrieb, aufgeführt. Posthalter war Ferdinand Neitzel, der mit seinem Sohn auch die Briefzustellung erledigte.

 

Am 8. März 1945 besetzten sowjetische Truppen kampflos das Dorf. Es konnte nicht mehr geräumt werden, da die Rote Armee schneller vorrückte als erwartet. Ein Dorfbewohner wurde erschossen. Raub, Plünderung, Vergewaltigung und Verschleppung waren jetzt an der Tagesordnung. Da die hinterpommersche Ostseeküste von den Sowjets zum Sperrgebiet erklärt wurde, mussten alle Bewohner das Dorf vorübergehend verlassen. Sie zogen nach Lossin und Veddin und kehrten am 10. Mai 1945 wieder zurück.

 

Ab August 1945 nahmen polnische Bauern die Höfe und Häuser in Besitz und die deutsche Bevölkerung wurde als Arbeitskräfte eingesetzt, um die Felder zu bewirtschaften und das Vieh zu versorgen und sich so ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

 

Aufgrund der kriegsbedingt katastrophalen hygienischen Zustände sind etliche Dorfbewohner an Typhus und anderen Krankheiten in den Jahren 1945 und 1946 verstorben.

 

Alle Bewohner von Horst wurden vertrieben, die letzten mussten ihr Dorf im Oktober 1947 verlassen. Die Heimatortskartei Pommern hat später 160 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland ermittelt und 201 in der DDR.

Dorfschulzen und Bürgermeister

In Horst sind uns Freischulzen, Ortsvorsteher und Bürgermeister seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Als Schulzen waren eingesetzt:

Jahr Name Quelle/Fundstelle
1530 Lorentz Veylahn Register der Pechte u. Heuringe der Jungfrauen Probstey tho Stolpe
um 1600 Hans Veilan Stolper Amtsbuch
1629 Michel Dumrese KB Mützenow Heiraten (Schulze zur Horst)
vor 1638 Hans Höpner KB Mützenow Heiraten (sel. gewesener Schulze zu der Horst)
1659 Jochim Dumrese KB Mützenow Heiraten (junger Freyschulze zur Horst)
1694 Jochim Klähn  
1711 Peter Klähn KB Mützenow Taufen als Pate (Schultz von der Horst)
1732 Peter Klähn Prästationstabellen
1760 Höpner KB Groß Brüskow Heiraten
bis 1781 Peter Schultz Grundbuch Horst
1781 Ernst Friedrich Neumann Grundbuch Horst (als Ehemann von Maria Schultz, einziger Tochter des Peter Schultz als Vorbesitzer)
1785 Ernst Friedrich Neumann KB Mützenow Tauf. als Pate (Schulz in Horst)
1830 Carl Wilhelm Höpner Grundbuch Horst (als Verkäufer etlicher Parzellen)
1831 Ernst Wilhelm Neumann Rezess Horst Gemeinheitsteilung (Vor- mund v. Carl Friedrich Wilhelm Voll)
1832 Ernst Friedrich Neumann Grundbuch Horst (Ablöse und Erbstandsgeld wurden bezahlt, daher Grundbuchberichtigung)
1837 Ernst Friedrich Neumann Grundbuch Horst (als Verkäufer des Freischulzenhofes)
1838 Ewald von Stojentin Grundbuch Horst (Kauf des Freischulzenhofes)
1843 Ewald von Stojentin Grundbuch Horst (als Verkäufer etlicher Parzellen)
1845 ? Schulz Rezess Freischulzenhof
1866 Johann Gumz Grundbuch Horst (Überschreibung an Sohn, Eintrag Altenteil)
1877 Hermann Reinhold Schulz Myheritage
1883 Hermann Reinhold Schulz Rezess Pfarre Dünnow
bis 1934 Friedrich Varsbotter Einwohner der Gemeinde Horst v. Fritz Walter
bis 1937 Reinhard Varsbotter 500 Jahre Zessin-Familiengeschichte Teil 4 S.158

 

 

In das Amt des Bürgermeisters wurde 1937 Johannes (Hans) Hoffmeister berufen.

 

Standesamt

Siegel Stanndesamt Dünnow
E. Wilke

 

Horst hatte kein eigenes Standesamt, sondern gehörte ab 01.10.1874 zunächst zum Standesamtbezirk Arnshagen, da Dünnow, Lindow, Muddel und Saleske bis August 1876 zum Kreis Schlawe gehörten. Später gehörte Horst dann zum Standesamtsbezirk Dünnow.

 

Die Personenstandsregister aus dem Standesamt Dünnow gelten ebenfalls als verschollen.

 

Kirche

Kirchensiegel Dünnow
E. Wilke

 

Horst war in der Kirche von Dünnow eingepfarrt und gehörte somit gemeinsam mit Dünnow, Lindow, Muddel und Saleske zum Kirchspiel Dünnow. Als Kirchspiel gehörte Dünnow zum Kirchenkreis Stolp-Stadt. Alle Einwohner von Horst waren evangelisch.

 

Die Kirchenbücher des Kirchspiels Dünnow gelten als verschollen.

 

 

Schule

Schulgebäude Horst
Foto: G. Fauck

Bis 1815 gab es kein Schulhaus. 1877 wird in der Dünnower Kirchenchronik erwähnt, dass aufgrund des Erweiterungsbaus der Dünnower Kirche, die Gottesdienste in den Schulen von Dünnow und Horst stattfinden.

 

Anfang des 20. Jahrhunderts lag das Schulgebäude mitten im Dorf an der Hauptstraße. Es waren neben den Klassenräumen auch zwei Lehrerwohnungen vorhanden. Hinter der Schule gab es einen großen Hof für den Pausenaufenthalt oder auch den Sportunterricht. Seitlich schloss sich ein Wirtschaftsgebäude mit Glockenturm an. Die Glocke darin wurde jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn geläutet oder aber bei Bränden oder Katastrophen zur Mobilisierung der freiwilligen Feuerwehr bzw. der Dorfbewohner.

 

Die Volksschule in Horst war dreistufig. Es wurden 96 Kinder in drei Klassen von zwei Lehrern unterrichtet. Auch die Kinder aus Neu Dünnow und Dünnow-Abbau (genannt Dickenort), die zur Gemeinde von Dünnow gehörten, gingen in Horst zur Schule sowie die Kinder aus Buchhorst (Försterei und Waldarbeitersiedlung von Groß Brüskow).

Schulmeister in Horst waren:

 

  - 11.01.1737 Peter Schultze
1737 - Hans Albrecht
1798 - 1815 f. Peter Steinfeldt
1856 - 1868 Jacob Bonin
1872 - 1878 Beckmann

 

 

Lehrer in Horst waren:

 

    als Schulleiter als Zweitlehrer
01.04.1878 - 1909 Johann Groth Jost
1902     Lenz
1905     Dassow
1912   Groth Wummel
1914 - 1916 Loll Frautnick
1921 - 1924 Bruno Artur Schneider Ewald Trapp
01.03.1916 - 05.07.1934 Bruno Arthur Schneider  
1925 - 1927 Bruno Artur Schneider Paul Zastrau
1927 - 1940 Bruno Artur Schneider Erich Görs
01.11.1934 - 07.09.1940 Willy Emil Pysall Erich Görs
01.05.1943 -                    Paul Wilhelm Rotzien Martin

 

Gesellschaftliches und politisches Leben

In der Gastwirtschaft von Franz Walter, die zuerst von seiner Schwester Ella lange Zeit geführt wurde, bevor er selber die Leitung übernahm und auch bald einen schönen großen Saal mit Bühne an die Gastwirtschaft anbaute, war alsbald der Treffpunkt und Stammtisch etlicher Leute. Er war nicht nur Begegnungsstätte und Festsaal für Dorf- und Vereinsfeste, Erntefeste, Hochzeiten und öffentliche Tanzveranstaltungen, sondern auch für Filmvorführungen. In Horst bei „Tante Ella“ war immer etwas los.

 

In Horst gab es eine freiwillige Feuerwehr. Das Spritzenhaus mit der Motorspritze stand in der Mitte des Dorfes neben der Kaisereiche. Seit 1939 gab es auch einen Kindergarten direkt neben der Schule.

 

 

 

Gefallene und Verwundete des 1. Weltkriegs

Verwundete.pdf (54,6 KiB)

Ortsplan und Einwohnerliste