Zur Geschichte von Gumbin bis 1945

Besitzverhältnisse

Als Besitzer des Gutes Gumbin sind bekannt:

1396 - adliges Gut, soll mit Kriwan im Besitz von Vormanns gewesen sein.

1450 - wurde es von Lütcke Massow erworben.

1476, 1502 - Nicolaus Vormann, zu Gumbin und Criwan erbsessen. Er war der 29. Bürgermeister von Stolp.

1523 - von Laffrens Voreman to Gumbyn genannt.

1713 - Georg von Vormann verkaufte an Postmeister Krüger.

1717 - Hanß Jürgen v. Vohrmann und Postmeister Joh. Andr. Krüger.

Eintragungen in der Hufenklassifikation:
2 Bauern jeweils 1 Landhufe: Peter und Erdmann Schultz,
4 Cossäthen : Christoph Schultz, Greger Schultz, Claus Vandersee und Christian Glinde.

Jakob Grothe.

Friedrich Neitzke.

1783 - Leutnant Philipp Heinrich von Somnitz.

1809 - Georg Friedrich von Pirch.

Mehrfacher Besitzwechsel.

1838 - August von Massow.

1846 - Ludwig Gottfried Holtz, Kaufpreis 50.000 Taler.

1862 - Christian Holtz (Sohn von Gottfried).

Gottfried Holtz (Enkel von Gottfried).

1924 - Franz Guhlke.

1938 - Erich Guhlke, Verwalter.
Restgutgröße 152 ha, davon 110 ha Ackerland, 19 ha Wiesen, 18 ha Wald, 2,5 ha Wasserflächen, 2,5 ha Umland, Hofraum u. Wege.
Viehbestand: 15 Pferde, 53 Stück Rindvieh, 51 Schweine.

Flurnamen

Fressberg oder Kuckucksberg (Reste eines Burgwalls im Gutspark)

Baudenkmale

Oberhalb des Sportplatzes befand sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Das Denkmal ist noch erhalten, die Namen der Gefallenen wurden jedoch entfernt.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Einwohner betrieben überwiegend Ackerbau und Viehzucht. In der Hauptsache wurde Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Kartoffeln, Klee sowie Serradella, Lupinen und Zuckerrüben angebaut. In den früheren Jahren auch Flachs.

Außer dem Gut hatte Gumbin 53 landwirtschaftliche Betriebe. Zusammensetzung : 13 mit 0,5 bis 5 ha, 8 mit 5 bis 10 ha, 27 mit 10 bis 20 ha, 5 mit 20 bis 100 ha.
Nach dem Niekammerschen Güteradressbuch von 1939 - Stand 01.10.1938 von ca. 20 ha aufwärts:
Klix, Erben 24 ha.
Villmo 23 ha, hatte den größten Viehbestand: 2 Pferde, 14 St. Rindvieh u.30 Schweine.
Meyhack, Erich 21 ha.

Der Grundsteuerreinertrag lag im Durchschnitt bei 8,33 RM/ha, Kreisdurchschnitt 5,95 RM/ha.

 

Im Handwerk waren beschäftigt:

Schmiede mit Hufbeschlag: Paul Rudnick im Dorf und Wilhelm Randt im Gut.
Stellmacherei: Max Höft
Schuhmacher: Herr Junghans
Sattlerei: Musch
Abdeckerei Gützlafthal: Korell

 

Handel:

Kolonialwaren: Anna Krüger, geb. Sengstock
Kolonialwaren: Richard Gast, siehe auch Gaststätte
Fischhandel: Musch

 

Gaststätte:

Richard Gast "Gasthof zur Linde"

Kirche

Gumbin gehörte zur St. Petrikirche in Stolp.

Für die Orte Gumbin und Stantin gab es einen gemeinschaftlichen Friedhof an einem Feldweg zwischen den beiden Ortschaften.

Wegen fehlender Leichenhalle wurden die Toten im Wohnhaus aufgebahrt, wo auch die Totenfeier stattfand.

Schule

Es gab eine 1-klassige Volksschule. Lehrer waren Erich Labudde, vorher Schröder, Zirbel im Krieg.
Ein Lehrer unterrichtete ca. 52 Schulkinder.

Gesellschaftliches und politisches Leben

An Vereinen gab es den Gesangverein, Kriegerverein, Kyffhäuser-Verein. Ein Schießstand befand sich in Richtung Kussow, später ein zweiter im Milchgrund in Sportplatznähe.

 

Gumbin gehörte mit Rathsdamnitz, Lüllemin und Scharsow zu den ersten Gemeinden, die ihrer Jugend die ersten ständigen Sportplätze zur Verfügung stellte. Die Sportanlage wurde durch scharwerken (auferlegte kleine ländliche Nebenarbeiten) von den Gumbiner Einwohnern unter Leitung des damaligen Chausseemeisters, Herrn Jeffke, angelegt.