Zur Geschichte von Groß Silkow bis 1945

Kreiszugehörigkeit

Aus der Beschreibung von Brüggemann geht hervor, dass zunächst ein Teil von Groß Silkow zum Kreis Stolp, der zweite Teil aber zum Kreis Rummelsburg gehörte. (Brüggemann 1784, S. 1005). Dies mag noch aus dem 17. Jahrhundert herrühren, als das Gut Groß Silkow zu einer Hälfte den von Zitzewitz und zur anderen Hälfte den von Wobeser gehörte.

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Besitzverhältnisse

Groß Silkow war ursprünglich im Besitz der Familie v. Wobeser. Beginnend im 16. Jahrhundert gibt es einzelne Nachweise der Besitzer:

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Flurnamen

  • Birkmoor, ein kleines Moor an der Westgrenze zu Wendisch Plassow.
  • Panne, ein enges Tal zwischen dem Vorwerk Rother Hahn und dem Dorf.
  • Laskenblott, eine kleine Höhe am Grenzdreieck zu Krussen und Quackenburg.
  • Großer Küsse See, in der Mitte verläuft die Grenze zwischen Groß Silkow und Krussen.
  • Heringsbach, an dessen Einmündung in die Stolpe die Groß Silkower Mühle steht.

Wirtschaftliche Entwicklung

Das Gut, später die Bauern betrieben überwiegend reine Landwirtschaft. Da die Gemeinde nicht gerade mit dem besten Ackerboden gesegnet war, ist ein 1939 genannter Grundsteuerreinertrag pro Hektar von 4,08 Reichsmark (Durchschnitt im Landkreis 5,95 Reichsmark) nicht verwunderlich (Pagel 1989, S. 551).

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Kirche

Groß Silkow gehörte zum Kirchspiel Quackenburg.

Patron der Kirche Quackenburg war, neben dem Erbherrn auf Quackenburg, der Erbherr auf Groß Silkow. Für die Filialkirche in Wobeser war der Erbherr auf Wobeser der zuständige Patron.

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Schule

Groß Silkow besaß eine einklassige Volksschule.

 

Pastor Erich Karl Fuchs (1904-1920) schreibt in seinem Teil der Kirchenchronik über den Lehrer in Groß Silkow: "Der Schule in Gr. Silkow steht der Lehrer Karl Wummel vor. Er gehört zu der in der Gemeinde sehr angesehenen, kirchlich gesinnten und konservativen Wummel'schen Familie, die seit 150 Jahren in Gr. Silkow ansässig ist und aus der tüchtige Männer hervorgegangen sind. Auch der Lehrer Wummel ist in seinem Berufe tüchtig und geschickt, wegen der Charaktereigenschaften beliebt und ein fleißiger Kirchgänger. Leider ist er vielfach kränklich, seine Lunge ist nicht die kräftigste und oft hat er wegen Krankheit ausspannen müssen. Im Juli 1912 starb ihm seine erste Frau an Lungenschwindsucht, ein schwerer Schlag für ihn und seine kleinen Kinder. Am 14. Oktober 1913 verheiratete er sich zum 2ten Male und zwar mit Hedwig Barz, Tochter des Lehrers a. D. Barz in Quackenburg, und lebt mit dieser seiner jüngeren Frau sehr glücklich, die ihm auch bereits ein Kind geschenkt hat. Mit den Bewohnern seiner Ortschaft, mit deren bäuerlichen Besitzern er z.T. verwandt ist, lebt er in Frieden und Einigkeit (Kirchenchronik Quackenburg, S. 61).

 

1932 wurden in der Schule 53 Kinder unterrichtet. Zunächst durch Lehrer Wummel und dann durch Max Krüger, der Soldat wurde und aus dem Krieg nicht zurückkehrte (Pagel 1989, S. 551).

Persönlichkeiten

Walter Neumann-Silkow, Generalleutnant (1894–1941)

 

Lebensdaten:

* 10. April 1894 in Groß Silkow

~ 19. Mai 1894 in Quackenburg

+ 09. Dezember 1941 in Derna/Libyen

 

Seine Eltern sind der Rittergutsbesitzer Hugo Reinhold Neumann und Margaretha Maria Elisabeth, geb. Ziehm.

Seit 1921 trägt die Familie den Namen Neumann-Silkow.

 

Walter Hugo Reinhold Neumann-Silkow war verheiratet mit Margarete von Massow. Sie hatten vier Kinder.

 

Als aktiver Offizier nahm er im II. Weltkrieg am Afrika-Feldzug teil. Zuletzt war er im Dienstgrad eines Generalmajors Kommandeur der 15. Panzerdivision. Während einer Offensive am Totensonntag, 6. Dezember 1941, wurde er durch Granatsplitter schwer verletzt. Am 9. Dezember erlag er seiner Verwundung. Später wurde er von Derna nach Tobruck in das Ehrenmal überführt. Die Ernennung zum Generalleutnant erfolgte posthum mit Wirkung vom 1. Dezember 1941.