Geschichte des Dorfes Sageritz

Seit seiner Gründung ca. 1250/80 finden die Burg Sageritz und die Kirche immer wieder Erwähnung. Einen dieser Hinweise findet man bei Zitzewitz-Muttrin. Die Burg Sageritz hat auf dem Hügel gestanden, der auf dem Messtischblatt 1569 im Burggarten eingezeichnet ist. Ein Teil dieses Hügels wurde im Volksmund auch der „Ceterberg" (Käteberg) genannt. Die Überlieferung des Namen „Ceterberg" für einen Hügel im Dorf Sageritz ist wahrscheinlich aber aus der Beschreibung von Wehranlagen der Germanen und Römer übernommen worden. Dies ist auch das Gelände östlich des Baches Karstnitz, das in der geologischen Heimatkunde „Toteis-Hochfläche" genannt wird. Dr. Kurd v. Bülow liefert sogar eine Skizze dazu.

 

Eine andere Quelle befindet sich in „Beiträge zur Heimatkunde Hinterpommern Nr. 9 - Die Burgwälle des Stolper Landes". Hier beschreibt Walter Witt in Kap. 13 „Das Schloß zu Sageritz", gemeint ist die Burg zu Sageritz.

 

Schon im 12. Jahrhundert kontrollierte der Johanniterorden die alte Handelsstraße von Stargard nach Danzig. Es gehörten aber nicht alle Burgen und befestigten Plätze an dieser Straße dem Orden. Aus den Geschichtszahlen des F. K. von Zitzewitz-Muttrin geht hervor, dass Mitte des 13. Jh. der Bau der kleinen Burgen Zanow am Gollenberg und Sageritz zwischen Stolp und Lauenburg, beide an der Handelsstraße Stargard-Danzig gelegen, angelegt wurden. Diese beiden gehörten zu dieser Zeit zu den Svenzonenburgen. Sie gehören 1330 dem Svenzonenherzog Jesco von Schlawe und später Martinus Kuzeke de Sanow. Von ihm wird berichtet, dass er diese Handelsstraße Köslin-Danzig an der Westgrenze des Schlawer Landes schon mal sperren ließ.

 

Die Burg und später das Dorf, hatten eine strategische Bedeutung, weil sie am Ende des großen Moores zwischen Warbelow und Sageritz liegen. Dies belegt, dass diese kleinen Burgen Streitobjekt zwischen den Svenzonen und dem Orden waren. Die Kutzekes sind Teil des Stammbaums der von Zitzewitz, deshalb hat F. K. von Zitzewitz-Muttrin diese Zusammenhänge eingehend untersucht. Die Hauptverkehrsstraße in Hinterpommern und der alte Postweg von Hamburg nach Danzig führte bis 1629 zwischen Stolp und Lauenburg durch Sageritz.

 

Die Burgen auf diesem Siegel sollen wohl die im Text erwähnten Burgen Zanow, Sageritz und Muttrin sein. Die Burgen in Zanow und Sageritz werden auch als Grenzburgen bezeichnet.
Bis 1390 wurde von den Kutzeke dieses Siegel, anstatt des Familienwappens  der von Zitzewitz benutzt.

 

Er berichtet ferner, dass die „Burgo Sageritz" auf Veranlassung des Ordens geschleift wurde, allerdings ohne Angabe einer Jahreszahl. Es folgt dann die Beschreibung, dass Bogislaw VIII. mit dem Wiederaufbau der Burg begonnen hatte. Er lebte von 1363 bis 1418. Ich zitiere dann aus dem schon genannten Buch "Ein schon begonnener Wiederaufbau unter Bogislaw VIII. musste 1440 - offenbar unter erheblicher Einwirkung der Stadt Stolp - aufgegeben werden".

 

Zanow geht bereits 1348 an die Kamminer Bischöfe, wird dann aber 1483 an Herzog Bogislaw X. verkauft. Da die Jahreszahlen 1440, 1485 und 1492 hier erwähnt werden, ist diese Quelle für die Geschichte des Dorfes Sageritz sehr wichtig. Ich zitiere "6. Sageritz Im Jahre 1440 ist Schloss Sageritz bezeugt, 1485 wird Pacht aus dem Ort der Herzogin Sophie verschrieben. In demselben Jahre werden die Kirche und die Herzogin als Patronin genannt". Soweit dieses Zitat, aber insgesamt sind in diesem Kapitel IX "Zur Geschichte der Kirchen im Lande Stolp bis zum 18. Jahrhundert" mehrere Daten, die auch für die Kirche in Sageritz zutreffen.

 

Wie sich der Übergang der Katholischen Kirche Sageritz nach der Reformation vollzog ist nicht bekannt. Erst die 1539 im Lande Stolp durchgeführten Kirchenvisitationen dokumentieren in den Visitationsrezessen auch die evangelische Kirche in Sageritz. Anfang des Jahres 1627, ist in den Ratsprotokollen der Stadt Stolp vermerkt, wurden neben Sageritz, die Dörfer Karzin und Labuhn von den Schweden besetzt.  Bei Gefechten im Polnisch-Schwedischen Krieg (1600-1629) blieb zwar die Stadt Stolp verschont, aber einige ihrer Dörfer, wie Sageritz wurden geplündert (Quelle Dr. Richard Schuppius, Stolp von 1600-1650, Stolp 1930).

 

Ein anderes Mal taucht Sageritz in den Geschichtsbüchern am 18. März 1807 auf, als eine Reiterattacke von dem so genannten Freiheitskämpfer Schill gegen Truppen Napoleons, zwischen Sageritz und Mahnwitz stattfand. Ihm wurde ein Denkmal gesetzt, das heute noch an der Chaussee Mahnwitz, Sageritz, Hebron-Damnitz steht. Karl-Heinz Pagel beginnt in seinem Buch „Der Landkreis Stolp in Pommern" die Beschreibung von Sageritz mit einem Zitat von Max Esch "Sageritz, ein Bauerndorf in äußerst idyllischer Lage, mit malerischen Gehöften, ist eine alte Ansiedlung. Hier befand sich schon in der Zeit, als die Wenden den abziehenden Germanen folgten, ein Burgwall, einer jener künstlichen Hügel, die noch mehrfach in der Stolper Gegend auf uns überkommen sind. Jetzt erhebt sich auf diesem höchsten Punkt des Dorfes die Kirche . . ."

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