Stolper Kalenderblatt

Wetteraufzeichnungen (Jan./Febr.)

von Henry Kuritz (Kommentare: 0)

Das Wetter vor 330 Jahren (1679/80)

Anno 1679. Dieses jahr ist ein harter Winter bestendig gewesen, mit Vielem schnee bis in den Aprilem, welcher schnee doch allgemach Mit truckener lufft weggegangen, das er den Mülendämmen keinen schaden gethan. Den April durch noch Immer Kalte nordlufft mit vielem nachtfrost und zuweilen schnee. In Etlichen Winkeln oder heelungen hat Eiß gelegen bis in den Majum. Folget aber ein trockener und heißer Sommer, davon das Sommergetreide vertrocknet und gar wenig an Korn und futter eingebracht. Höwschlag im dürren lande sehr nachgeblieben, doch alles durch Gottes gnad gut Eingeworben. Der herbst auch ziemlich treuge zu bequemer Verrichtung der Wintersaat. Aber ein zeitiger Winter den 25. Oktober Eingefallen, das in acht tagen Kein Vieh zu feld gekommen, darnach auff Martini wieder hart Winterwetter bis Weihnachten. Folgenden Januarii 1680 rein auffgedauet. Mast und Obst wollgerahten. Auch Fried im Römischen Reich geworden mit Frankreich und Schweden. Gott erhalte Ihn bestendig! Februarius gar gelinde, und also der Winter durch abgewechselte Witterung an trocken und nässe ohne sonderlichen frost, das das Vieh groß und Klein hat zu felde gehen Können, sonst wern viel Verhungert mangels des Futters.

 

Quelle: Pastor Brunk, Arnshagen: Aus dem ältesten Kirchenbuch von Mützenow. Gutes und schlechtes Wetter, in: Unser Pommerland, 1912/13, Nr. 7, S. 274–276

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