Stolper Kalenderblatt

Vor 100 Jahren (Jan./Febr.)

von Klaus-Peter Kohlhas (Kommentare: 2)

Die Gefallenen von 1864, 1866 und 1870/71

 

 

 

 

Stolp, 15. Januar 1910. Nachstehend werden die Namen der in den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 aus dem Landkreise Stolp Gefallenen, wie sie auf dem in Stolp zu errichtenden Kaiser Wilhelm-Krieger-Denkmal angebracht werden sollen, bekannt gemacht. Einwendungen gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der nachstehenden Liste sind binnen einer Woche auf dem Königlichen Landratsamt mündlich oder schriftlich – gegebenenfalls unter Vorlegung von Beweismitteln – anzubringen. Spätere Einwendungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

 

 

1864.
An den beim Sturm auf die Düppeler Schanzen erhaltenen Wunden starb:
Grenadier Hermann Pogansky aus Lupow.

 

1866.
In der Schlacht bei Königgrätz fielen:
Unteroffizier Ferdinand Maschinski aus Langeböse,
Dragoner Ernst Albert Barz aus Darsin,
Musketier August Biessei aus Kulsow,
Dragoner Wilhelm Proy aus Schmolsin,
Gardeinfanterist Eduard Rahn aus Klein-Silkow,
Füsilier Karl Friedrich Schmidt aus Saleske.

An den in der Schlacht erhaltenen Wunden starben:
Dragoner August Hermann Theodor Marske aus Klein-Podel,
Musketier Albert Tuschling aus Karzin.

 

Im Feldzuge 1866 blieben ferner:
Pionier Karl Albrecht aus Adlig-Kublitz,
Musketier Karl Albrecht aus Schmolsin,
Artillerist Heinrich Bonke aus Selesen,
Trainsoldat Karl Desens aus Schorin,
Kanonier August Bernhard Durdel aus Groß-Dübsow,
Kanonier Christian Leonhard Gohr aus Nippoglense,
Musketier Ferd. Gustav Gottberg aus Stolp,
Musketier August Gutzmer aus Kleschinz,
Gefreiter Karl Reinhold Harder aus Saleske,
Musketier August Halfpap aus Kose,
Landwehrmann Otto Ferdinand Hübner aus Labüssow,
Kanonier Joh. Aug. Jaß aus Klenzin,
Musketier August Kauffmann aus Vangerske,
Musketier Johann Lawrenz aus Quackenburg,
Kanonier Karl Lietz aus Nippoglense,
Musketier Karl Marschke aus Bewersdorf,
Füsilier Karl Müller aus Rathsdamnitz,
Gardeschütze Friedr. Gottlieb Julius Müller aus Starnitz,
Musketier August Musch aus Rumbske,
Musketier Wilhelm Musch aus Rowen,
Musketier Martin Schimon aus Wittstock,
Füsilier Gefreiter Wilhelm Schmidt aus Deutsch-Plassow,
Artillerist Karl Stodder aus Zietzen,
Musketier Wilhelm Stüwe aus Freist,
Gefreiter Otto Thrun aus Zedlin,
Gardelandwehrmann Christian Friedr. Treptow aus Saleske.

 

1870/71.
Im Feldzuge sind vor dem Feind gefallen:
In der Schlacht bei Wörth 6. August 1870:
Sek.-Leutnant im Infanterie-Regiment Nr. 88 Johannes Wilm aus Budow,
Musketier Wilhelm Ferdinand Manske aus Kulsow.

 

In der Schlacht bei Gravelotte-St. Privat 18. August 1870:
Unteroffizier August Schröder aus Dumröse,
Gardegrenadier Karl Kabbe aus Kulsow,
Jäger Karl Kalkreuth aus Wusseken,
Gardegrenadier Wilhelm Pollex aus Virchenzin,
Füsilier Ferdinand Rieck aus Kriwan,
Musketier Eduard Schaar aus Gohren,
Grenadier Johann Sill aus Scharsow,
Gardefüsilier Heinrich Sonder aus Groß-Garde,
Gardegrenadier Johann Treichel aus Schwolow,
Gardefüsilier Johann Ludwig Wandtke aus Giesebitz.

 

In der Schlacht bei Sedan 1. September 1870:
Sek.-Leutnant der Res. 1. Schles. Jäger-Bat. Nr. 5 Georg von Zitzewitz aus Bornzin.

 

In dem Gefecht bei La Malmaison 21. Oktobr. 1870:
Gardelandwehrgrenadier Karl Kosbab aus Schwuchow.

 

In dem Gefecht bei Dijon 30. Oktober 1870:
Musketier Ferdinand Adam aus Wangerske.

 

Bei der Belagerung von Paris 19. September 1870 bis 28. Januar 1871:
Sek-Leutnant im 1. Garde-Regiment z. F. Fritz v. Blankensee aus Zipkow, Inhaber des Eisernen Kreuzes.

 

In dem Gefecht bei Champigny 3. Dezember 1870:
Gefreiter Karl Freitag aus Beckel,
Gefreiter Heinrich Gowitzke aus Labüssow,
Füsilier August Grychen aus Wittbeck,
Musketier Hermann Hasse aus Kuhnhof,
Füsilier August Heyse aus Rathsdamnitz,
Jäger Karl Pollex aus Schmolsin,
Füsilier Friedrich Rennhak aus Wusseken,
Musketier Friedr. Wilhelm Gideon Schennemann aus Dünnow,
Musketier Franz Schmidt aus Kuhnhof,
Jäger Friedrich Sonnemann aus Schmolsin,
Füsilier Wilhelm Strauß aus Adlig-Mellin,
Musketier Karl Hermann August Strehlow aus Dünnow,
Musketier Julius Stritzel aus Giesebitz,
Gefreiter Heinrich Ziemann aus Rathsdamnitz,

 

In dem Gefecht bei Pontarlier 1. Februar 1871:
Musketier Karl Schwichtenberg aus Schwuchow,

 

An den in den Schlachten erhaltenen Wunden starben im Kriege:
Pr.-Leutnant und Kompagnieführer im 31.(?) Infanterie-Regiment Arthur v. Zitzewitz aus Dumröse,
Sek.-Leutnant im 2. Garde-Regiment z. F. Kurt von Zitzewitz aus Bornzin,
Gardefüsilier Ferdinand Albrecht aus Schwolow,
Husar Ferdinand Albrecht aus Veddin,
Füsilier Ferdinand Johann Albrecht aus Dünnow,
Musketier Ferdinand Bartel aus Mahnwitz,
Musketier Albert Denz aus Velsow,
Musketier August Fildebrandt aus Velsow,
Musketier Karl Groth aus Karzin,
Musketier Karl Hahnke aus Gohren,
Musketier Friedrich Hallmann aus Budow,
Füsilier August Kritsch aus Wittstock,
Füsilier Johann Kritsch aus Wittstock,
Musketier Johann Lawrenz aus Quackenburg,
Musketier Michael Friedr. Moldenhauer aus Muddelstrand,
Grenadier Johann Friedrich Onnasch aus Muddel,
Musketier August Radde aus Mahnwitz,
Musketier Ferdinand Ramlow aus Rathsdamnitz,
Grenadier Ferd. Albert Schröder aus Starnitz,
Musketier Karl Sombke aus Großendorf,
Musketier Ferdinand Heinrich Stubbe aus Bedlin,
Füsilier Hermann Vandersee aus Neu-Bornzin,
Gardelandwehrmann Ferdinand Widt aus Lübzow,
Musketier Albert Zoschke aus Sageritz,
Musketier Heinrich Zoschke aus Rathsdamnitz.

 

Es blieben ferner im Kriege 1870/71:
Leutnant im 2. Leibhusaren-Regiment Paul Cramer aus Stojentin,
Leutnant im 1. Garde-Ulanen-Regiment Oskar v. Stojentin aus Schorin,
Sergeant Ludwig Christian Meyer aus Vieschen,
Unteroffizier Johann Zoschke aus Krussen,
Gardehusar Hermann Albrecht aus Adlig-Kublitz,
Gardegrenadier Gustav Friedr. Wilhelm Bastobbe aus Saleske,
Musketier Albert Behrendt aus Stojentin,
Musketier Friedr. Christian Joh. Bergunde aus Schönwalde,
Trainsoldat Johan Berndt aus Quackenburg,
Musketier Wilhelm Bluhm aus Giesebitz,
Musketier August Damaschke aus Schmolsin,
Militärkrankenwärter Karl Desens aus Schorin,
Musketier August Greinke aus Wend.-Karstnitz,
Gardefüsilier Karl Wilhelm Groth aus Dünnow,
Marinesoldat Johann Gustke aus Sageritz,
Musketier Friedrich Wilhelm Haase aus Kulsow,
Grenadier Aug. Ferd. Höpner aus Muddel,
Trainsoldat Johann Höppner aus Krussen,
Füsilier Hermann Janneck aus Giesebitz,
Feldartillerist Albert Wilhelm Kautz aus Lüllemin,
Musketier Ferdinand Koseck aus Stojentin,
Musketier Karl Friedr. Wilh. Krause aus Wobesde,
Trainsoldat Ferdinand Lawrenz aus Veddin,
Grenadier Hermann Maaß aus Krampe,
Musketier Karl Misch aus Schwarz-Damerkow,
Trainsoldat August Neitzel aus Veddin,
Musketier Otto Peetzig aus Stojentin,
Kanonier Martin Heinrich Pinske aus Zietzen,
Gardegrenadier August Pittelkow aus Weitenhagen,
Jäger Karl Pollex aus Schorin,
Gefreiter Wilhelm Jakob Reetz aus Rumbske,
Musketier Heinrich Teifke aus Adlig-Mellin,
Musketier Karl Ludw. Reinh. Tomm aus Saleske,
Musketier Heinrich Topel aus Poblotz,
Musketier Hermann Topel aus Kulsow,
Trainsoldat August Voß aus Groß-Brüskow,
Füsilier Johann Woldtke aus Adlig-Mellin.

 

Der Landrat.
von Brüning.

 

Quelle: Kreisblatt des Stolper Kreises 1910, Nr. 3, S. 1 ff.

 

Anmerkung:
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde 1910 zum 600-jährigem Stadtjubiläum auf dem Stephanplatz errichtet. Der damalige Oberstudiendirektor Dr. Hermann Hadlich sagte dazu: „Am alten Woll- und Pferdemarkt erstand das neue Rathaus; der nun ‚Stephanplatz‘ genannten weiten Fläche fehlt es allerdings bis heute durchaus an der wünschenwerten Geschlossenheit der Raummaße. Das übliche Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu Pferde hat nicht den künstlerisch notwendigen Hintergrund. Das markige Bismarckdenkmal am Bismarckplatz wirkte auch um vieles besser, wenn es vor hohen Bäumen stünde.“
Quelle: Oscar Eulitz, Stolp (Pommern) und seine Umgebung, Stolp 1926, S. 42

 

Zum Kriegerdenkmal von 1875 siehe:

Stolp > Heimatorte > Stadtkreis Stolp > Kultur, Bildung, Sport, Medizin, geselliges Leben > Kriegerdenkmal Stolp

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Kommentar von fritz loll |

Schon länger suche ich die Namen der Gefallenen aus den Kriegen 70/71 und 1914-1918 aus dem Kirchspiel Sageritz. Die Namen aus dem 70er Krieg standen auf einer Holztafel die in der Kirche hing. Sie wurde 1946 vom ersten katholischen Pastor verschrottet. Die Namen aus dem ersten Weltkrieg standen auf dem Kriegerdenkmal das auf dem Dorfplatz vor der Kirche in Sageritz steht. Dieses wurde von dem Priester ebenfalls in eine
Marienstatue umfunktioniert. Die beschrifteten Seiten wurden in der Zwischenzeit ein paar mal verputzt, sodass man nachträglich kein Namenverzeichnis erstellen kann.
Aus diesem Kalenderblatt habe ich wenigstens ein paar Namen zur Rekonstruktion.

Vielen Dank
fritz loll

Kommentar von Klaus Zoschke |

Tolle Sache ,tolle geleistete Arbeit

Ja es ist scgade ,das so vieles aus der Vergangenheit beseitigt wird,verschollen ist und bleibt.
Aber dieser Beitrag ,verdient seine Achtung

Gruß

Klaus Zoschke