Stolper Kalenderblatt
Lyrik (Dez. 2011)
von Anita Weißpflog (Kommentare: 0)
ein kleine Ode an Weihnachten
gefunden in „Heimatgedichte von Pommern und Vertriebenen“ , gesammelt und aufgeschrieben von Manfred und Wilma Pollex, geb. Borchardt; erschienen 2004 im Selbstverlag der Verfasser
Vör Wihnachten
Wenn’t Winter is un’t friert und sniet,
denn kümmt de allerschönste Tid.
Wenn Ruhriep liggt up Bork un Boom,
de ganze Welt slöppt deep in’n Droom,
wenn witt dat Holt, de See, dat Land
sünd todeckt all von Gottes Hand,
dat warm de junge Saat gedeiht,
wenn scharp de Nurdwind dröwer weiht.
Wenn Snei up alle Dakens hackt
un Päpernöt all lang sünd backt,
wenn in dat Rühr Bratäppels ling’n
un in de Glaut de Knurrens spring’n,
wenn in den Aben, rot von klür,
ut Kien un Knäst lücht hell dat Für,
wenn an de Wand de Schien henglitt
un Grösssing still in’n Lähnstaul sitt –
denn kümmt ok ball de schöne Stunn
wo’t Wihnacht ward in’n Irdengrunn.
Ja, wenn dat frößt un wenn dat sniet
is Heiligabend nich mihr wiet.
Een jedes Kind, dat weet Bescheid,
un springt ümher in Lust un Freud’
un freut sick up den Dannenboom;
de kümmt so oft em in den Droom.
Töw noch poor Dag, denn ward dat wohr
denn is de Heiligabend dor –
denn lürr’n von’n Häben in vulle Pracht
de Wihnachtsglocken dörch de Nacht,
un all de Engels, Mann för Mann,
stick’n bab’n an’n Häben de Lichter an,
un in de Nacht ut Gottes Hand
flütt Wihnachtssägen öwer’t Land.
Verfasser unbekannt
Das Buch mit vielen schönen Gedichten zu Pommern von Pommern ist zu beziehen über Manfred und Wilma Pollex, Gretchenkoppel 28; 22399 Hamburg
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