Schulgeschichte

Martin Luthers Schrift von 1524 "An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen" gibt in der Reformation den Anstoß, in die Bildung von Jungen und Mädchen zu investieren.
Der Aufruf findet jedoch überwiegend nur in den Städten Gehör, denn die Forderung nach Schulen bringt natürlich Kosten mit sich. Schulen müssen gebaut und unterhalten werden, Lehrer müssen bezahlt werden, und der Ausfall der Kinder für ihre übliche Mitarbeit auf Bauerhöfen, im Handwerk, etc. muss mit einbezogen werden.

König Friedrich Wilhelm I. in Preußen verordnet am 28. Oktober 1717 die allgemeine Schulpflicht für die königlichen Domänen. Den adeligen Gutsbesitzern kann er nur nahelegen, ebenfalls so zu verfahren. Eine Weisungsbefugnis hat er dort nicht. Die äußeren Bedingungen sind ebenfalls nicht gerade günstig. Der Schulbetrieb soll möglichst nichts kosten. Küster, Handwerker, Tagelöhner und ehemalige Soldaten werden häufig zum Schuldienst verpflichtet. Eine Ausbildung für Lehrer gibt es noch nicht und die Lehrer müssen sich zunächst ihren Unterhalt selbst verdienen.

Erst das Generalschulreglement Friedrichs II. vom 12. August 1763 bildet die Grundlage für eine konsequente allgemeine Schulpflicht.

Die Quackenburger Kinder haben das Glück, dass die Gutsherren und Patrone im Kirchspiel eine Schule in Quackenburg bereits vor 1710 unterstützen (Kirchenakten), allerdings noch ohne eigenes Schulgebäude. An anderer Stelle wird erwähnt, dass die Schule 1710 gegründet wird und der erste Lehrer Küster Johann Hasse ist (Dahlke 1933). Aufgrund der Kirchenakten ist schon vor 1710 ein Schulbetrieb den Winter über eingerichtet. Das geht aus einem Schreiben des Küsters Johann Paul Huse (nicht Hasse) an die Kirchenpatrone vom 8. Januar 1709 hervor. Im Sommer gibt es keinen regelmäßigen Schulbesuch, sondern lediglich an Sonntagen einen Versuch, den Stoff aus dem Winter zu wiederholen. Die Unterrichtsfächer umfassen zunächst nur den Katechismus und die christliche Heilslehre.

Um 1830 werden Lehrerseminare in Bütow und Köslin eingerichtet. 1833 tritt der erste in Köslin ausgebildete Lehrer in Quackenburg seine Stelle an, Karl Hildebrandt. Für das Jahr 1833 sind 60 Schüler und Schülerinnen angegeben. 1894 sind es 92 Schulkinder. Im Frühjahr 1833 wird auch ein neues Schulhaus eingeweiht, welches über 100 Jahre genutzt wird. 1932 ist die Schule zweistufig. In zwei Klassen werden 74 Schulkinder unterrichtet. Eine neue zweiklassige Schule mit zwei Wohnungen und Wirtschaftsgebäude wird 1938 fertig gestellt (Dahlke 1933).

Die Aufsicht über Schule und Lehrer liegt bis 1876 bei dem jeweiligen Pastor als Ortsschulinspektor von Quackenburg. Für die Kreisschulinspektion sind die jeweiligen Superintendenten der Synode Altstadt Stolp, ab 1820 der Synode Alt-Kolziglow zuständig.

Schullehrer

Auflistung der Lehrer in Quackenburg
Lehrer Zeitraum Bemerkungen
Huse, Johann Paul 1709–1716 Erster Lehrer, Küster
Ross, Marten 1716–1729 Küster
Grolock, Johann 1729–1731 Küster
Gotthardt, Johann Christian 1731–1736 Küster, im November 1736 gestorben
Groth, Christian 1736–1740 Küster, am 5. November 1740 "mit hitzigem Fieber in die Bache gegangen und in selbiger ertrunken"
Reck, Christian 1740–1773 Küster, ab 1773 Custos emeritus, am 14.09.1777 gestorben
Trieglaff, Christian Friedrich 1773–1778 Küster, am 25.12.1778 an Schwindsucht gestorben
Neß, Johann Gottlieb 1779–1796 Schneidermeister und Küster, am 31. Januar 1796 gestorben
Neß, Franz Heinrich 1796–1807 Küster
Neumann, Michael 1807–1833 Küster
Hildebrand, Karl Friedrich 1833–1841 Erster ausgebildeter Lehrer
Schulz, Ernst Friedrich 1841–1849 Lehrer
Sielaff, Friedrich Wilhelm 1849–1857 Lehrer
Voll, Wilhelm 1857–1862 Lehrer
Wittstock, Wilhelm 1862–1874 Küster und Lehrer
Barz, Heinrich 1874–1910 Küster und Lehrer, im Nebenamt Verwalter der Postagentur, am 1. November 1910 pensioniert
Häcker 1912–1913 Lehrer, trat nach einem Jahr die Lehrer- und Küsterstelle in Kusserow an

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