Wirtschaftliche Entwicklung

Quackenburg ist über Jahrhunderte ein rein landwirtschaftliches Dorf geblieben. Es wird überwiegend Getreide auf dem recht kargen Boden angebaut. Das Gut verkauft die Überproduktion in Stolp und teilweise in Danzig. Einiges wird wohl von dort in andere Länder exportiert.
Mitte des 18. Jahrhunderts macht Friedrich II. den Kartoffelanbau in Pommern zur Pflicht und zur Wende des 19. Jahrhunderts kommt der Klee hinzu, der besonders die Viehhaltung zur Milchproduktion befördert.
1938 gab es 47 landwirtschaftliche Betriebe (Pagel 1989, S. 793), davon
8 mit 0,5 bis unter 5 ha
1 mit 5 bis unter 10 ha
28 mit 10 bis unter 20 ha
7 mit 20 bis unter 100 ha
3 mit 100 ha und mehr.

Die wenigen Handwerkszweige, die sich schon gleich nach dem 30-jährigen Krieg beim Gut angesiedelt haben, decken den normalen Bedarf auch zu späteren Zeiten ab. Das Dorf hatte immer einen Schmied, einen Stellmacher, einen Zimmermann, einen Schneider und auch einen Müller.

Für 1941/42 sind im Reichsadressbuch angegeben (Pagel 1989, S. 793):
Baugeschäft: Friedrich Jost
Gasthof mit Gemischwarenhandlung: Margarete Wittenberg (s. Bild)
Mühle: Brauer
Sattler: Benno Steingräber
Schmied: Gustav Mattick
Schneider: Fritz Kniebel
Schuhmacher: Franz Simon
Stellmacher: Paul Massel
Tischler: Paul Massel
Hebamme: Frau Massel

Neben den landwirtschaftlichen Betrieben gibt es von 1916–1945 eine Flockenfabrik*. Sie liegt an der Rummelsburger Chaussee in Richtung Krussen außerhalb des Dorfes. Gutsbesitzer Bernhard von Puttkamer hat sie bauen lassen und eine G.m.H. zum Betrieb gegründet (Kirchenchronik, S. 56). 1945 brennt die Fabrik ab und heute sieht man nur noch ein Rohr, aus dem das Wasser unablässig sprudelt, weil die Brunnenbohrung 1916 ungewollt einen arthesischen Brunnen entstehen ließ.

* Die Fabrik stellt aus gewaschenen, geschnitzelten, zwischen dampfbeheizten Walzen zerquetschten Kartoffeln getrocknete Flocken her. Diese werden entweder als Viehfutter oder als Lebensmittel verwendet. Im Lebensmittelbereich kann man z.B. durch Einweichen der Flocken einen Kartoffelbrei zubereiten.

Auch die Zweigstelle der 1938 erwähnten Ländlichen Spar- und Darlehenskasse mit einer Filiale in Krussen (Pagel, S. 282) ist zu erwähnen. Ebenso eine Poststelle.

Jahrhunderte lang befinden sich die Straßen im Landkreis Stolp, ja in ganz Pommern, in einem schlechten Zustand. Erst im 19. Jahrhundert ändert sich etwas an dieser Lage. Als erstes wird die alte "pommersche Straße" von Stettin über Köslin und Stolp nach Danzig als Staatschaussee ausgebaut. Der weitere Ausbau folgt dann zu beiden Seiten dieser Straße, so auch von 1845–1849 von Stolp nach Rummelsburg. Quackenburg ist nun ans das Netz angebunden; die "Rummelsburger Chaussee" führt direkt durch das Dorf.

Die Strecke der Stolper Kreisbahn von Stolp nach Rathsdamnitz wird 1894 fertiggestellt. Sie führt später bis nach Budow. Als nächste Bahnstation von Quackenburg aus dient Labuhn.

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