Eisenbahn

Pottangow, an dem zweigleisigen Schienennetz der Reichsbahn gelegen, verfügte über einen eigenen Bahnhof.
So konnte sich Pottangow gut zu einem Umschlageplatz für die Landwirtschaft entwickeln. Die Bahnstrecke Stolp - Danzig war zwischen 1869 - 1870 erbaut worden.

ln diesem Weichenstellwerk arbeitete der Reichsbahnangestellte Gustav Heinrich Rettke *28.10.1889.

Ab Winter 1946/47 musste ein Gleisstrang, vornehmlich von deutschen Frauen, abmontiert und als Reparationsleistung an die Sowjetunion ausgeliefert werden.

Weitere Bahnwärterhäuser zwischen Pottangow und Langeböse:

Bahnwärterhaus 184: Rettke
Bahnwärterhaus 185: Pomplun, ab ca. 1939: Jung
Bahnwärterhaus 186: Laugisch
Bahnwärterhaus 187: Wendt
(Quelle: Zeitzeugen Rettke)

Dieses Bild wurde 1991 an die Pommernzeitung von H.-J. Wiedenhöft gesandt. Sein Text dazu lautete:

 

"Kreis Stolp: An der Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin-Stolp-Lauenburg-Danzig-Königsberg:
Eine alte Ansichtskarte noch vor dem Ersten Weltkrieg in Pottangow geschrieben und aufgegeben, berichtet uns heute noch etwas von dem Leben eines kleinen Bahnhofs.
Vor der Eingangstür ein Reisender, der Dorfkröger steht bei seinen Bierfässern, ja selbst ein Reitknecht steht mit einem Reitpferd bereit, vielleicht wartet er auf den nächsten Personenzug – D-Züge hielten hier nicht – der seinen Gutsbesitzer und Herrn von einer Fahrt nach Stolp oder Lauenburg zurückbringen sollte.
Große Männer durchschritten diese Bahnhofshalle, so auch der Maler Max Pechstein, der öfter hier den Zug bestieg, bevor er an den Kosener See zum Fischen und Malen ging.
Die Bauern der umliegenden Dörfer lieferten hier das Schlachtvieh an, das dann nach Stettin oder Berlin von Viehhändlern und Viehverwertungsgenossenschaften verladen wurden."

 

Um den Bahnhof herum entstand ein reges kaufmännisches Treiben. Auch aus anderen Orten wurden  Kaufleute hier ansässig, bauten Lager und Kontore in Bahnhofsnähe. Eine Kornmühle (1931 vom Stolper Geschäftsmann Eduard Frankenstein, dann auch: Hans-Jürgen Frankenstein Kommandit-Gesellschaft) und ein Holzsägewerk sind bis in die jüngste Gegenwart noch in Funktion, bzw. wurden teilweise  von der Genossenschaft ausgebaut.
Die Gaststätte im Bahnhof unterstand Agnes Schulz und wurde von den Viehhändlern Artur Fleming und Reinhold Wenzlaff mit den Bauern nach dem Verladen der Tiere sicherlich gern besucht.

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