Rebecca Lutter verstorben

von Isabel Sellheim (Kommentare: 1)

Die Todesnachricht von Rebecca Lutter hat weithin große Trauer ausgelöst. Jeder, der Rebecca Lutter begegnete, war von ihrer Persönlichkeit beeindruckt, wer ihre Prosa, ihre Lyrik kannte, bewunderte sie als Schriftstellerin und Dichterin.

Geboren 1930 in Stolp als Tochter des Rechtsanwalts Dr. Günther Garbe und der Johanna, geb. Denzer, wuchs sie mit drei Geschwistern, geborgen in einer Großfamilie, auf.

In „Sommerwege unterm Schnee“, 1989, erzählt Rebecca Lutter von der Kindheit in Stolp, von den Großeltern Denzer, von Ferientagen in Voßberg, vom Abschied von der Heimat im Januar 1945.

In „Bernsteinwege”, 1996, schreibt sie von der Zeit, als die Familie zunächst Zuflucht in Mecklenburg gefunden hatte.

Von hellen und von dunklen Tagen”, 2006, handelt vom Neubeginn in Ostfriesland, enthält aber auch Geschichten, die zeitlich in der Gegenwart spielen wie „Der Max-Stein“, abgedruckt auch im Stolper Heft 2014, oder „Die heiligen drei Könige von Slupsk“. So bilden die drei Bücher gewissermaßen eine Trilogie.

 

Rebecca Lutters Prosa ist lyrisch geprägt, ihre hohe dichterische Kunst entfaltet sich jedoch erst in ganz in der Lyrik. Dem ersten Gedichtband „Die Taube ruft morgens den Regen“, 1984, folgte als letzter 2010 „Windkatzenspielzeug”.


Rebecca Lutter studierte Germanistik und Altphilologie, arbeitete viele Jahre als Lehrerin und lebte verheiratet in Bonn. Es trauern um sie ihr Ehemann, drei Kinder und drei Enkelkinder.


Auf die Todesanzeige hat die Familie Rebecca Lutters schönes Gedicht gesetzt:

 

Und doch
ist einer nah, der dich erträgt
und hält,
wenn du im Elend bist.
Gehst nicht allein
den unbekannten Weg.
Ein Flügelschlag
ist
über deiner Zeit.

 

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Kommentar von Dr. Hermann Seils |

Sehr verehrte Frau Selheim,
liebe Stolper,
ich habe einige ganz besinnliche Stunden mit der Lektüre von "Sommerwege unterm Schnee" und "Von hellen und von dunklen Tagen" verbracht. Was für wunder-volle Bücher ! Wirklich voller Wunder..!
Und ganz nebenbei ein ganz liebevoller und stiller Gedenkstein für unsere kaaschubische Heimat und ihre Menschen.
Vielen Dank.!
Dr. Hermann Seils