Pfarrerwechsel 1894 in Zirchow

von Rainer Steingäber (Kommentare: 0)

Die Pfarrer

In seinem Buch "Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart",

II. Teil, Stettin 1912, führt Ernst MÜLLER auf Seite 486 folgende 15 Pfarrer für Zirchow im Kreis Stolp auf:

 

  1. Bartholomäus Ketelhut, 1547–1587 (von 1587 – 1590 Pastor an der Kapelle in Kulsow)
  2. Joachim Ketelhut (Sohn von 1.), 1587–? (wurde zuerst von Jacob von Wobeser als Gehilfe des Vaters berufen)
  3. Carl. Leo Sachs, 1614–1655 (sein Name ist auf der 2. Glocke (1632) in Kulsow verewigt)
  4. Andreas Reidel, 1656–1688
  5. Philipp Christoph Zeyse, 1688–1720 (trat 1720 in den Ruhestand)
  6. Jakob Benjamin Zeyse (Sohn von 5.), 1720–1745 (gestorben Februar 1745)
  7. Georg Albert Gottel, 1747–1762 (gestorben 20.03.1762)
  8. Werner Heinrich Zeyse (Sohn von 6.), 1763–1796 (gestorben 04.04.1796)
  9. Martin Daniel Gottfried Hertel, 1797–1832 (gestorben 13.12.1832)
  10. Adolf Matthey, 1834–1884 (gestorben 23.01.1884)
  11. Wilhelm Friedrich Gurr, 1885–1888 (ab 01.04.1888 Pastor in Peest)
  12. Gustav Hermann Fürchtegott Belling, 1888–1894 (ab April 1894 nach Sillingsdorf versetzt)
  13. Hugo Heinrich Gustav Tschirschky, 1894–1903 (ab 01.04.1903 nach Peest berufen)
  14. Gotthold Karl Reimer, 1903–1912 (am 11.04.1912 an die Bartholomäusgemeinde Demmin versetzt)
  15. Siegfried Finkbein, 1912–1946 (am 01.09.1946 letzter evang. Gottesdienst in Zirchow,                                                      ab 1946 Pastor St. Mariengemeinde Stederdorf, gestorben 04.02.1978)

 

 

Besonders interessant ist dabei das Jahr 1894

Als 12. Pfarrer wird Gustav Hermann Fürchtegott BELLING, 1888–1894 (ab April 1894 nach Sillingsdorf versetzt) erwähnt.

 

1894-01-13 - Zirchow Pastor BELLING + Siegel

Ihm folgt unter 13. Pfarrer Hugo Heinrich Gustav TSCHIRSKY, 1894–1903 (ab 01.04.1903 nach Peest berufen)

1894-11-18 - Zirchow Pfarrer TSCHIERSCHKY + Siegel

Was hier nicht ersichtlich ist, ob es immer einen direkten Nachfolger für das Kirchspiel gab, wenn ein Pfarrer mit Stichtag abberufen wurde. 

 

Durch Zufall habe ich jetzt entdeckt, dass es im Jahre 1894 nicht so reibungslos geklappt haben muss.

 

Dies war mir möglich, weil ich in den Sammlungen der Heimatstube in der Ablage für Zirchow auf mir bisher unbekannte Dokumente zugreifen konnte.

 

Es handelt sich hierbei um die von Uwe Kerntopf angelegten Sammlungen von Zufallsfunden und eingesandten privaten Dokumenten, aus denen wir die verlustigen Kirchenbuch- und Standesamtsunterlagen nachträglich rekonstruieren wollen.

 

Und da bin ich für das Jahr 1894 auf bisher zwei nicht namentlich benannte Personen gestoßen:

 

12.2 Pastor Paul Rudolf Oskar COMNICK 

bereits am 7. April 1894, also 7 Tage nach Abberufung von Pastor BELLING in Vertretung, denn er ist zu dem Zeitpunkt aktiver Pfarrer im nahegelegenen Kirchspiel Quackenburg seit 1891 – 1904,                                                                                                  vorher  Pfarrer im Kirchspiel Marsow von 1883 bis 1891.

1894-04-07 - Zirchow Pastor COMNICK + Siegel

Ihm folgt dann im Verlaufe 

12.3 Pastor STEINKE und wird per Eintrag in einem Dokument am 11. Juni 1894 als Pfarrer geführt.

 

Wer etwas zu Pastor STEINKE beitragen kann, bitte im Kommentarfeld hinterlegen. Ich habe auf die Schnelle bisher leider nichts zu seinen sonstigen Pfarrstellen gefunden

1894-06-11 - Zirchow Pastor STEINKE

An Hand dieses kleines Beispiels möchten wir aufzeigen, wie wichtig die Bewahrung und Teilung von Zufallsfunden und privaten Forschungsergebnissen inkl. Text und Bild für die gesamte Orts- und Familienforschung ist.

Unterstützt bitte weiterhin unser Projekt KiBuR zur Kirchenbuchrekonstruktion, welches 2023 auf dem Forschertreffen in Willebadessen vorgestellt und aus der Taufe gehoben wurde. Wartet bitte nicht bis zur Konfirmation ;-)

! DANKE !

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