Ausstellung historischer Funeralien in Stolp
von Henry Kuritz (Kommentare: 1)
Die blume ist verwelckt
Am 6. November 2010 wurde im Muzeum Pomorza Środkowego (Mittelpommersches Museum) in Słupsk die Ausstellung „Die Blume ist verwelckt. Protestanckie funeralia na Pomorzu od podczątku XVII do połowy XX wieku“ eröffnet, das Motto entnommen der Inschrift auf einem Epitaph des 18.Jahrhunderts, das in dieser Ausstellung, die sich protestantischen Funeralien von Anfang des 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts widmet, gezeigt wird. Idee und Durchführung der Ausstellung sowie die Erstellung des Katalogs lagen in Händen von Anna O. Brochocka, Kunsthistorikerin des Museums.
Die in besonderem Maße gelungene Ausstellung und der vorzügliche Katalog, der fast alle Exponate auch in Abbildung bringt, ist dem Engagement von Anna Brochocka zu danken, die keine Mühe gescheut hat, um geeignete Exponate in den Museen Graudenz, Stettin, Kolberg, Rügenwalde, Bütow und Lauenburg in Erfahrung zu bringen, um sie gemeinsam mit den in den Sammlungen des Mittelpommerschen Museum in Stolp vorhandenen Funeralien zu präsentieren. So bietet sich dem Besucher die vielleicht einmalige Gelegenheit, Epitaphien, Grabsteine, Grabkreuze, Totenbekleidung, Särge, Sargbeschläge und andere dem Verstorbenen, seiner Beerdigung und seinem Gedenken gewidmete Objekte aus Hinterpommern, die zum protestantischen Brauchtum gehörten, in ihrer ganzen Vielfalt betrachten zu können. Allen Exponate ist neben dem polnischen die deutsche Unterschrift beigegegeben.
So bleibt als einziges Manko der Ausstellung, zu deren Sponsoren auch die Stolper Heimatkreise e. V. gehören, dass aus Zeitmangel dem polnischen Text des Katalogs keine deutsche Übersetzung beigegeben werden konnte. Für deutsche Leser bleibt jedoch die erfreulich ausführliche Zusammenfassung der Einführung.
Die Ausstellung wird bis zum 30. Januar 2011 gezeigt.
Isabel Sellheim
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Kommentar von Uwe Kerntopf |
Weitere Buchbesprechungen sind zu finden von Anna Brochocka in der Zeitschrift POMMERN (Heft 4/2010) und aktuell von Henry Kuritz in der neuesten Ausgabe des SEDINA-Archivs (1/2011).
Das Buch ist selbstverständlich auch im Bestand der Stolper Heimatstube in Bonn-Auerberg.