18. Forschertreffen: Bericht Volksbund
von Uwe Kerntopf (Kommentare: 0)
Bericht zum Informationstreffen Stolper Heimat- und Familienforscher beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel
Im Rahmen des Forschertreffens „Familien- und Ortsforschung Stolper Lande“ vom 20. bis 22.09.2013 in Kassel wurde für interessierte Mitglieder ein Treffen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisiert.
11 Teilnehmer trafen sich um 11:00 beim Volksbund in Kassel, Werner-Hilpert-Str. 2, um an der Führung des Herrn Zaka, Abteilung Kriegsgräberfürsorge, Referatsleiter Gräbernachweis, teilzunehmen.
Da einige Forscherfreunde bereits früher Kontakte zum Volksbund bei der Suche nach vermissten bzw. gefallenen Familienangehörigen hatten, konnte die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge anhand praktischer Beispiele nachvollzogen werden.
Im 1. Archivraum werden Kennkarten in alphabetischer Reihenfolge mit Namen und Vorgangsnummern aller ermittelten vermissten und gefallenen deutschen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges aufbewahrt.
Im darunter liegenden 2. Archivraum befinden sich den Vorgangsnummern zugeordnet, sämtliche schriftlich gestellte Anfragen zum Verbleib der Soldaten in sogenannten Archivtüten. Hier war der typische Archivgeruch älterer Unterlagen wahrzunehmen.
Ein Forscherfreund konnte aus den 2 Archivräumen u.a. die Kennkarte und die Anfragen über den 1946 in einem Kriegsgefangenlager verstorbenen Vater einsehen.
Dieser ist auch im Gedenkbuch „Deutsche Kriegstote und Vermisste in Estland“ aufgeführt.
Im Büro wurden wir über die vielfältige Arbeit des Volksbundes informiert.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde 1919 als gemeinnütziger Verein gegründet. Er erhält und pflegt Gräber von über 2,5 Millionen Kriegstoten des 1. und 2. Weltkrieges auf 832 Friedhöfen in 45 Ländern. Ebenso werden Friedhöfe und Denkmäler des Krieges 1870/71 gepflegt.
Mittlerweile hat der Volksbund eine frei zugängliche Datenbank mit über 4,9 Millionen Datensätzen gefallener und vermisster deutscher Soldaten der zwei Weltkriege angelegt.
Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden und können Grabforschungsanträge für noch ungeklärte Schicksale deutscher Soldaten in Papierform oder online gestellt werden.
Zu den umfangreichen Tätigkeiten des Volksbundes gehören auch Gräbersuche, Umbettungsdienst, Beratung, Betreuung, Jugend- und Schularbeit, sowie Totengedenken (Mitwirkung zum Volkstrauertag).
Die finanziellen Ausgaben werden zu zwei Dritteln von Mitgliedern und Spendern aufgebracht, der Rest wird durch Fördergelder, die aber jeweils beantragt werden müssen, der Bundesregierung und Bundesländer finanziert.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass mit Hilfe von Spenden der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seine Arbeit auch in den folgenden Jahren erfolgreich fortsetzen kann.
Manfred Schilling
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