Besitzverhältnisse

Groß Silkow war ursprünglich im Besitz der Familie v. Wobeser. Beginnend im 16. Jahrhundert gibt es einzelne Nachweise der Besitzer:

1523 wird in der Musterrolle, in der die Kriegsdienstpflichten verzeichnet sind, Jürgen Wobeser mit seinen Brüdern auf Szellekow, also Groß Silkow, aufgeführt. Sie müssen 2 Pferde stellen (Klempin u. Kratz, 1863, S. 175).

1628 ist in den Hufenmatrikeln, in welchen aller steuerbarer Besitz an Heger- und Landhufen, Häusern, Buden und Keller auf Hackenhufen umgerechnet wurde, Tönnies Wobeser zu Grossen Silckow mit 10 1/2 Hackenhufen notiert (Klempin u. Kratz, 1863, S. 271).

1665-1688 besitzen die die Brüder Michael und Hans Friedrich v. Zitzewitz einen Teil des Rittergutes Groß Silkow. Dieser Teil des Gutes wird per Vertrag vom 17.02.1687 und mit Zustimmung des Landesherrn vom 02.10.1688 erblich an Georg v. Wobeser verkauft (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1693 verkauft Georg v. Wobeser das Teilgut an den Hofgerichtspräsidenten Jacob Caspar v. Wobeser, der den anderen Gutsteil bereits 1691 von Fräulein Margaretha v. Wobeser geerbt hatte (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises und Brüggemann 1784).

1717 sind die Wittwe von Hofgerichts-Verwalter Jacob Casper v. Wobeser und Erben als Besitzer angeführt (Hufenklassifikation).

1734 nach dem Tod Jacob Caspar v. Wobser, erbt sein einziger Sohn, Erdmann Bogislav v. Wobeser, die beiden Rittergüter Groß und Klein Silkow gegen eine Zahlung von 6000 Talern für Klein Silkow und 3150 Talern für Groß Silkow an seine Mutter und seine Schwestern (Brüggemann 1784, S. 1005).

1756 ist Erdmann Bogislav v. Wobeser, 50 Jahre alt, in der Vasallen-Tabelle noch immer als Besitzer von Groß und Klein Silkow aufgeführt. Der ungefähre Wert der beiden Güter wird mit 10.000 Talern angegeben (Klempin u. Kratz, 1863, S. 443).

1777 gehen beide Güter in den Besitz des Majors Christian Wilhelm v. Wobeser über. Der neue Besitzer dient zu dieser Zeit beim Rohrschen Dragoner Regiment (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1796 erwirbt Friedrich Bogislav v. Wobeser beide Güter. Zu dieser Zeit ist er Oberst und Kommandeur des von Langenschen Infanterie Regiments (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1806 erben Otto Ludewig v. Wobeser, Generalmajor und Stadtkommandant von Magdeburg, und Leutnant Friedrich Wilhelm Erdmann v. Wobeser beide Güter. Otto Ludewig überlässt jedoch seinem Miterben den Besitz mit Entsagung aller seiner Lehnrechte. Allerdings muss Friedrich Wilhelm Erdmann dafür alle darauf haftenden Schulden übernehmen und eine Abfindung von 2.200 Talern zahlen. Leutnant Friedrich Wilhelm Erdmann v. Wobeser hat seinen Wohnsitz auf Weitzdorf/Kr. Rastenburg/Ostpreußen (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1810 verkauft Friedrich Wilhelm Erdmann v. Wobeser die Güter Groß Silkow und Klein Silkow an seinen Vetter Heinrich August Friedrich Ferdinand v. Boehn auf Scharsow für 32.000 Taler (Pagel 1989, S. 551).
[Anmerkung: Dieser Besitzwechsel ist nicht im Grundbuch verzeichnet. Pagel gibt dazu leider auch keine Quelle an, wird aber in seiner Aussage durch einen Eintrag im Taufbuch 1812 Quackenburg unterstützt, wo "Der Herr von Boehn, Erbherr auf Gr. u. Klein Silkow" als Pate angeführt wird. Die Diskrepanz in der Besitzfolge kann anhand der vorhandenen Unterlagen nicht aufgelöst werden.]

1827 kommen Groß Silkow und Klein Silkow in den Besitz des Sohnes von Friedrich Wilhelm Erdmann v. Wobeser, nachdem das Pupillen-Collegium in Königsberg (Vormundschaftsbehörde) ein Attest darüber ausgestellt hat, dass der Leutnant Friedrich Ernst Leopold, als Sohn des vorherigen Besitzers, der einzige Nachkomme in der Lehnsfolge ist. Der neue Besitzer ist jedoch gezwungen, das Gut Groß Silkow und seine Erlöse an seinen Verwalter Otto Krüger zu verpfänden (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1836 nach dem Tod von Otto Krüger erbt dessen Sohn Carl Wilhelm Krüger sämtliche Rechte über das Gut Groß Silkow (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1842 wird das Gut Groß Silkow, nach dem Tod von Carl Wilhelm Krüger, von Amtsrat Carl Ludwig Wilke für eine Summe von 24.700 Taler erworben. Im Zuge des Kaufvertrages verzichtet 1838 Friedrich Ernst Leopold v. Wobeser für sich und seine Nachkommen auf die Wiedereinlösung und alle Lehnrechte in Bezug auf Groß Silkow (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1852 geht das Gut Groß Silkow nach dem Tod des Amtrats Wilke an seine Witwe Friederike Charlotte Sophie, geborene v. Kleist, über (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1862 wird in der Aufstellung der Pommerschen Ritterschaft weiterhin Friederike Charlotte Sophie, verwitwete Baronin de l'Homme de Courbière, geb. v. Kleist, auf Wusseken geführt (Klempin u. Kratz, 1863, S. 659).

1868 erwirbt der langjährige Pächter Reinhold Neumann das Gut und verpflichtet sich zur Übernahme aller darauf lastenden finanziellen Forderungen und zu Zahlungen in nicht bekannter Höhe an die im Testament genannten Familienangehörigen (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).


1885 kauft Bruno Neumann das Gut Groß Silkow für 240.000 Mark (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1888 folgt ihm als Besitzer Hugo Neumann (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1898 erwirbt Hans Krüger das Gut Groß Silkow (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

1919-1945 ist Werner Krüger als Besitzer eingetragen (Grundakten 5. Band des Landbuchs Stolpschen Kreises).

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