Sola Scriptura (Ausstellung in Stolp)

von Isabel Sellheim (Kommentare: 0)

Ausstellung Sola Scriptura eröffnet

Am 24.10.2015 wurde im Mittelpommerschen Museum die Ausstellung „Sola Scriptura“ eröffnet, im Untertitel: „Malerei und Graphik mit biblischen Motiven bei pommerschen Protestanten vom 16. zum 20. Jahrhundert“. Mit dem Titel nimmt die Ausstellung Bezug auf die Heilige Schrift als wichtigste Quelle protestantischen Glaubens.

Eingeteilt in Altes Testament und Neues Testament, wobei letzteres weit überwiegt, nennt der zweisprachige Katalog in bewährter Übersetzung von Robert Kupisiński zunächst die dargestellten Exponate, gefolgt von einer näheren Beschreibung sowie nach dem Bildteil mit oft ganzseitiger Wiedergabe einem „Glossar biblischer Gestalten“, erstellt unter fachlicher Beratung von Wojcech Froehlich, Propst der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde in Słupsk. Der Katalog, mit der in dieser Weise fundierten Wissensvermittlung, ist als Begleiter durch die Ausstellung wie zur späteren Lektüre gleich gut geeignet. Mit rund hundert Exponaten, die meisten aus dem Mittelpommerschen Museum in Stolp/Słupsk, ist es die erste Ausstellung dieser Thematik in der Nachkriegszeit an dieser Stelle; bedingt durch die Räumlichkeiten mussten eine Auswahl getroffen und auf sehr große Objekte verzichtet werden.

Der ausführlichen Einführung von Anna O. Sujecka, verantwortlich für Konzept und Durchführung der Ausstellung sowie für den Katalog, geht ein Vorwort von Marzenna Mazur, Direktorin des Mittelpommerschen Museums voraus; sie bedankt sich u.a. für die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Verein Stolper Heimatkreise e. V., der das Projekt befürwortet hat und bei deren Vorsitzenden, die in der Redaktion mitgearbeitet hat.

Pastor Froehlich betont in seinem Vorwort, dass er die Ausstellung in Hinblick und im Rahmen der 2017 anstehenden Feierlichkeiten zur 500. Wiederkehr der Einführung der Reformation in ganz besonderer Weise begrüßt und spricht dem Museum im Namen der evangelischen Gemeinde dafür seinen Dank aus.

Die außerordentlich interessante, und auch hinsichtlich der Präsentation sehr gelungene Ausstellung wird vom 24. Oktober 2015 bis zum 28. Februar 2016 gezeigt und wird hoffentlich das Interesse weiter Kreise finden. Ihr Zustandekommen zeigt den offenen Blick des Mittelpommerschen Museums im Interesse von Kunst über konfessionelle und nationale Befindlichkeiten hinweg, letzteres, weil es zugleich Deutsche, zumeist unbekannte, waren, die in Pommern zu jener Zeit protestantische Kirchenkunst schufen.

Zurück

Einen Kommentar schreiben