Neugestaltung des ehemaligen Stephanplatzes - heute Plac Zwycięstwa

von Isabel Sellheim (Kommentare: 2)

Neugestaltung des ehemaligen Stephanplatzes - heute Plac Zwycięstwa

Es mindert den schönen Blick vom Rathausturm auf die Stadt, schaut man vor sich hinunter auf den Platz, es kommen unaufhörlich Autos an, parken oder fahren ab. Es ist auch nicht angenehm, sich als Fußgänger von einer Seite des Platzes zur anderen mit gebotener Vorsicht durch all die Autos hindurch schlängeln zu müssen. Andererseits, für Autofahrer, die im Stadtzentrum etwas zu erledigen haben, oder für motorisierte Touristen die einen kurzen Aufenthalt in der Stadt einlegen wollen, bieten sich kaum andere Parkmöglichkeiten.

Um Abhilfe zu schaffen, plant die Stadt, unter dem Platz Tiefgaragen anzulegen und eine Neugestaltung des aus dem 19. Jahrhundert stammenden ehemaligen Wollmarkts, dem späteren Stephanplatz, vorzunehmen. Hierfür wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dem Architekten aus In- und Ausland teilnahmen. Das Ergebnis ist auf Schauwänden am Rande des Platzes zu begutachten.

Da sieht man interessante Lösungen, Gestaltungsvorschläge mit Grünanlagen überwiegen, doch finden sich auch betont sachliche Entwürfe. Als belebendes Element werden häufig Wasserspiele mit einbezogen, Fontänen in mehr konventioneller Gestaltung, aber auch wie ein Projekt zeigt, in abstrakter Auffassung. Manche Entwürfe zeigen streng geometrische Form, andere elegante Linienführung. Sitzgelegenheiten sind wichtig. Verschiedentlich sind Spielanlagen für Kinder vorgesehen.

Wie die Stadt entscheiden wird, ist noch unklar, klar ist bisher nur eins: angesichts der schlechten finanziellen Situation der Stadt wird es seine Zeit noch brauchen, bis das Projekt realisiert werden kann. Auf jeden Fall kann man sich aber jetzt schon freuen, dass hier ein Platz entstehen wird, der nicht nur verkehrstechnische Probleme löst, sondern in ansprechendem Ambiente auch zum Verweilen einlädt, er könnte sich vor der Kulisse des neogotischen Rathauses zu einem urbanen Treffpunkt entwickeln.

… an welchen sich für mich so viele glückliche Jugenderinnerungen verknüpfen“ schreibt Heinrich von Stephan am 20. Januar 1888 in seinem Dank an die Stadt, als ihm mitgeteilt worden war, dass der Magistrat beschlossen hatte, dem Wollmarkt seinen Namen zu geben. Ich denke, so wäre die Neugestaltung dieses traditionsreichen Platzes auch ganz in seinem Sinne.

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Kommentar von Klaus Kosbab |

Sehr interessant.

Kommentar von klaus.kosbab |

Mit freundlichem Gruß